Eupen und Umgegend (1879)/151
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Eupen und Umgegend (1879) | |
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Religion in ihre Rechte getreten, wandte sich die Wohlthätigkeit auch diesem Institute zu.
Mit Einrichtung der bureaux bienfaisances wurde auch dem Waisenhause eine neue besondere Verwaltung in den Herren H. C. The Losen, Jaques Jos. GrandRy. C. Gilgenberg, N. J. Ackens und N. J. Havenith gegeben. Diese Herren bemühten sich die Lage des Waisenhauses zu verbessern, erwirkten aus der Gemeindekasse einen jährlichen Zuschuß von 2000 Fr. und suchten die Wohlthätigkeit auf die Anstalt zu lenken. Hierdurch und aus den Erträgen der Arbeit der Zöglinge wurde es ermöglicht die Kinder besser zu verpflegen und zu kleiden. Noch immer aber mußten dieselben von Morgens früh bis Abends spät arbeiten. Im Jahre 1824 brachte die Arbeit der Kinder noch 285 Thlr. 15 Sgr. 11 Pf. ein, während die Kapitalszinsen 217 Thlr. ergaben. Hiergegen betrug die Gesammtausgabe für 37 in der Anstalt untergebrachte Kinder 1903 Thlr.
Rastlos und mit großen Opfern bemühten sich die Herren A. W. Hüffer und N. J. Havenith, unterstützt durch den Herrn Bürgermeister von GrandRy und den Herrn Pastor J. Jos. Müller um die Verbesserung der Lage der Armen. Im Jahre 1825 wurde mit der Waisen- auch eine Versorgungsanstalt verbunden, indem es gelang durch freiwillige Beiträge nicht allein die nöthigen Räume in dem Waisenhause zur Unterbringung von 25 alten, gebrechlichen, arbeitsunfähigen Leuten in vier großen Sälen, Kleider- und Krankenzimmer zu beschaffen, sondern auch die Mittel aufzubringen, um diese zu kleiden und zu verpflegen. Auch wurde in diesem Jahre der Anfang gemacht, den Ausfall der Kasse durch Steuer-Umlagen aufzubringen, da die freiwilligen Gaben nicht in einem den Vermögensverhältnissen der Einwohner entsprechenden Grade erfolgten, und die Opferwilligkeit Einzelner über die Gebühr in Anspruch genommen werden mußte. Alle Bedürfnisse zur Unterhaltung der Bauten, sowie für Einrichtung der neu gegründeten Versorgungsanstalt waren bisher durch freiwillige Beitrage aufgebracht, und dabei noch ein verhältnißmäßig nicht unbedeutendes Kapital angesammelt worden.