Eupen und Umgegend (1879)/120

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Eupen und Umgegend (1879)
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und an dessen Stelle die Besitzung der Erben Maaß — vier Wohnhäuser, eiue Färberei und Garten — an der zweifellos gelegensten Stelle des Stadttheiles für die Summe von 14,000 Thlrn. erworben worden, konnte am 10. August 1855 vom kölner Weihbischof Dr. Baudry bereits der Grundstein gelegt werden. Es geschah dies in feierlicher Weise während der Anwesenheit und unter Mitwirkung des zeitigen Dechanten und Pfarrers zu Eupen Pauls, der gesammten Geistlichkeit und einer großen Menge Festtheilnehmer.

       In dem Grundstein wurde folgendes Dokument eingeschlossen: Heute den 10. August 1855, unter der Regierung Sr. Majestät, König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, unter dem Pontifikate Sr. Heiligkeit, Papstes Pius IX., und unter dem Erzbisthum Sr. Eminenz des Kardinal Erzbischofs Johannes von Geissel, erfolgte im Beisein der unterzeichneten Notabilitäten Eupens, durch den Hochwürdigsten Herrn Dr. Baudry, Weihbischof und General-Vikar der Erzdiöcese Köln, die feierliche Grundsteinlegung zu der gegenwärtigen zweiten katholischen Pfarrkirche, nachdem erst im Jahre 1695 die damalige St. Nikolaus-Kapelle zu einer selbstständigen Pfarrei erhoben worden, während bis zu dieser Zeit Eupen einen Theil der Pfarre Baelen, eines eine Stunde entfernten Dorfes, bildete. Plan und Kostenanschlag zu dieser Kirche sind ein Werk des Herrn V. Statz zu Köln am Rhein. Der gesammte Kirchenbau, mit Einschluß des Thurmes, ist auf 45,000 Thlr. preußische Währung veranschlagt, wovon 14 auf eine feine kölnische Mark Silber gehen, und welche größtentheils durch freiwillige Beiträge der hiesigen katholischen Einwohner aufgebracht wurden, oder noch werden sollen.

       Bei Gründung dieser Kirche enthielt Eupen 13,000 Einwohner, worunter 12,800 Katholiken. Derjenige Theil der Stadt, welcher den Bezirk der neuen Pfarre bilden soll, hat jetzt 4500[1] katholische Einwohner.

       Ueber die gegenwärtige Handlung wurde diese Urkunde aufgenommen und am Tage wie oben unterschrieben.

gez. Dr. Baudri ec.

  1. Man hatte dabei nicht die spätere größere Gränze, sondern nur das Thal im Auge.