Eupen und Umgegend (1879)/077

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Eupen und Umgegend (1879)
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       Die bereits 1860 beschlossene und Seitens der königlichen Regierung genehmigte Organisation einer Feuerwehr, deren Ausführung bisher an mancherlei Schwierigkeiten gescheitert war, wurde am 18. Januar 1867 zur Ausführung gebracht. Der katholische Gesellenverein übernahm die Bedienung der Spritze an der katholischen Pfarrkirche und die Bildung einer Rettungs-Kompagnie gegen eine jährliche Entschädigung von 59 Thlr. und die Friedrich-Wilhelm-Bürger-Schützen-Gesellschaft die Stellung der Schutzmannschaften. Als erster Oberst wurde Herr M. J. Bleyenheuft und als Major Herr Aug. Koch gewählt. — Die Brücke über den Stadtbach an der Klötzerbahn wurde mit einem Kosten-Aufwande von 305 Thlr. gebaut. Die Nachbarn trugen hierzu 96 Thlr. bei. — Vom 13. Februar bis 4. Juli wurde zu Ausführung einer Gränzsperre gegen die Einschleppuug der Rinderpest ein Militär-Kommando hierher verlegt. Die der Stadt hieraus erwachsenen Kosten betrugen 2857 Thlr., der Staat zahlte 1759 Thlr.

       Am 1. Januar 1868 wurde den eifrigsten Einwendungen der Stadt entgegen der Stab bez. Stamm des 3. Bataillons I. Rhein. Landwehr-Regiments Nro. 25 von Malmedy hierher verlegt und Mannschaften und Montirungsstücke in den Hintergebäuden des Rathhauses untergebracht. — Für die seit der französischen Zeit bis jetzt unentgeltlich gewährten Räume zum Friedensgericht wurden, nach wiederholtem vergeblichem Protest und einem dieserhalb angestrengten Prozeße laut eines Vergleiches mit der königlichen Regierung vom 1. April ab 57 Thlr. jährliche Miethe bewilligt. — Die unter großen Schwierigkeiten und mit einem bedeutenden Kostenaufwande ausgeführte Wasserleitung aus den Seitens der Stadt im Jahre 1865 erworbenen Weihern am Buschberge brachte der Stadt am Tage vor Weihnachten das ersehnte Wasser. Bis dahin besaß der obere Stadttheil nur zwei kleine Wasserleitungen: die Eine von Nöreth nach dem Marktbrunnen und eine Andere, seit 1786 angelegte, aus dem sogenannten Bennertsbörnchen. Ueber beide Leitungen sind keinerlei Nachrichten in Bezug auf Anlage u. s. w. mehr vorhanden. Diejenige von Nöreth aus scheint ursprünglich direkt an dem bleyenheuft'schen Grundstücke vorüber durch die Gärten der am Markt belegenen Häuser gelegen zu haben. Gegenwärtig