Eupen und Umgegend (1879)/067
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„Mäßigkeits-Bruderschaft“, deren Mitglieder zu geloben hatten sich wahrend ihres Lebens des Genusses von Branntwein zu enthalten und andere geistige Getränke nur mäßig zu genießen. Es war nachgewiesen, daß bis dahin in Eupen jährlich 3000 bis 4000 Ohm Schnaps verbraucht wurden.
Das Jahr 1854 brachte in Folge des Kriegszustandes im Orient, Ueberfüllung der Märkte und der Theuerung aller Lebensbedürfnisse einen äußerst schlechten Fabrik- und Gewerbebetrieb. Die Noth stieg in ungeheurer Weise und nur die äußerste Anstrengung des Wohlthätigkeitssinnes vermochte gelinde Abhülfe zu schaffen. — Die Straße von der Haas nach der Oe, 544 Ruthen, wurde gebaut und dafür 1900 Thlr. ausgegeben. Beiträge hierzu leistete der Staat mit 300 Thlr., Herr Kommerzienrath Hüffer mit 266 2/3 Thlr. und andere Privatpersonen in einer Sammlung 1150 Thlr. Um die Straße an ihrem Verbindungspunkte mit der montjoier Staatsstraße verbreitern zu können, wurden zwei alte Häuser behufs Abbruches angekauft. Die Kosten hierzu wurden durch einen Beitrag der Regierung von 800 Thlr., einen solchen von mehren Haasbewohnern von 850 Thlr., einen Zuschuß der Stadt von 200 Thlr. und dem Abbruch-Material im Betrage von 250 Thlr. gedeckt. — Durch Joseph Linz aus Trier wurde die Gasbeleuchtungs-Anstalt eingerichtet. — Wittwe Jakob Joseph von Grand Ry vermachte dem Waisenhause 1000 Thlr., dem Krankenhause 500 Thlr.
Der Fabriken-Betrieb blieb in der ersten Hälfte des Jahres 1855 schwach, hob sich jedoch dann und nahm gegen das Ende einen erfreulichen Aufschwung. — Am 10. August erfolgte die Grundsteinlegung zur St. Josephskirche unter der Haas (s. dort). — Am 5. Dezember wurde die evangelische Pfarrkirche eingeweiht (vergl. diese). — Im Monate November wurde der Ausbau der eupen-malmedy'er Straße auf diesseitigem Terrain beendet. Die der Stadt zufallenden Kosten betrugen 3000 Thlr., da dieselbe auf ihren Antheil an der Staatsprämie von 10,000 Thlr. per Meile zu Gunsten der Stadt Malmedy verzichtet hatte. — Wieder mußten zur Linderung des herrschenden Nothstandes außerordentliche Anstrengungen gemacht werden. Die allgemeine