Eupen und Umgegend (1879)/053

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Eupen und Umgegend (1879)
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Folge Streitigkeiten mit den hiesigen Bäckern durch die königliche Regierung zu Aachen dergestalt festgesetzt, daß das achtpfündige Schwarzbrod, nach Abzug von 5 Pf. aachener Mahlsteuer und Zuziehung von 3 Pf. Unkosten und Fracht bis Eupen, um 2 Pf. billiger zu verkaufen sei als in Aachen. — Vom Juni an wurde für den hiesigen Markt ein mäßiges Polizei- und Standgeld erhoben. — Für die Bestattung der Leichen wurde ein Leichenwagen angeschafft, dessen Benutzung obligatorisch ist. — Der Fahrweg längs des Stadtbaches nach Nispert wurde angelegt.

       Die Fabrik-Industrie im Jahre 1833 war schwach und veranlaßte dadurch eine mehrfache Entlassung von Arbeitern. Gegen Ende des Jahres trat eine mäßige Besserung ein. — Am 4. November besuchte der Kronprinz die Stadt, besichtigte mehre Fabriken und eine Waaren-Ausstellung im Casino und kehrte um 6 Uhr nach Aachen zurück. — Die in den benachbarten Städten stark auftretende Cholera äußerte sich hier nur in sehr vereinzelten Fällen. — Am 4. Mai verheerte ein Waldbrand im Herzogenwalde über achthundert Morgen.

       Bis zum August 1834 ging das Fabrikgeschäft noch schwach, wurde jedoch von da ab merklich besser. — Ein auf 3628 Thlr. veranschlagter Schulhausbau wurde begonnen, mehre Straßen neu gepflastert und der Lauf des „Stadtbaches“ regulirt. — Scharlachfieber und Masern rafften viele Opfer hin. — Eine namhafte Schenkung erhielt die Stadt durch die Geschwister von GrandRy, welche am 17. Juni Allerhöchst bestätigt wurde. Die Stadt schuldete nämlich den Geschwistern von GrandRy ein Kapital von 125,279 Gulden 7 Stüber lütticher Währung oder 39,975 Thlr. 4 Sgr. 8 Pf. preuß. Cour., aus welcher mittelst kaiserlichen Dekrets vom 21. August 1810 eine jährliche Rente von 539 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. gebildet worden war. Diese Rente überwiesen die Geschenkgeber der Stadt zur Bildung von zwei Armenschulen für je 200 Knaben bez. 200 Mädchen, unter der Bedingung, daß das Kapital niemals in Anspruch genommen werden dürfe.