Eupen und Umgegend (1879)/047

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Eupen und Umgegend (1879)
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Armen von 11,236 Franken erhielt die höhere Bestätigung. — Der neue Gemeinde-Kirchhof wurde auf einem zu diesem Zwecke angekauften Grundstücke eingerichtet.

       Herr Bürgermeister Hüffer gründete in seinem Fabrik-Etablissement in der Oe eine Unterrichts-Anstalt für die Kinder der bei ihm beschäftigten armen Arbeiter, was durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 25. Juni 1819 im Amtsblatt der königlichen Regierung rühmende Anerkennung fand.

       Im Jahre 1820 legte Herr Bürgermeister Hüffer sein Amt als Bürgermeister nieder und wurde die Stelle vorerst vertretungsweise verwaltet.

       Zwei Vermächtnisse von je 1000 Franken des Rentner Leonard Schmitz für die Armen bez. das Waisenhaus erhielten die höhere Bestätigung.

       In Folge Ausbruches eines Krieges zwischen der Türkei und den insurgirten Griechen wurde der Handelsverkehr mit der Levante ganz unterbrochen, dagegen hob sich derselbe mit Rußland wieder, da dort die Eingangszölle für Wolltuche herabgesetzt wurden. Die Verhältnisse mit Frankreich und Belgien blieben leider unverändert.

       Die im Jahre 1821 erfolgte Aufstellung einer Cylinder-Tuchscheermaschine, Tondeuse, bewirkte einen Aufstand unter den Fabrikarbeitern, der erst durch Einschreiten der bewaffneten Macht unterdrückt werden konnte. Die Maschine war zertrümmert worden.

       Im Jahre 1822 wurde Herr Fabrikbesitzer Andreas Joseph. Franz von Grand Ry zum Bürgermeister ernannt.

       Von Neuem in Rußland getroffene Beschränkungen bei Einfuhr von Wolltüchern — die Einfuhr von schwarzen, grünen und weißen Tüchern wurde gänzlich verboten, die übrigen Farben mit sehr hohen Zöllen belegt — hob den Verkehr dorthin ganz auf. Der Verkehr blieb also lediglich auf Deutschland und die wieder frei gewordene Levante beschränkt, so daß, da der Bedarf in erster Richtung sehr gering war, die Fabrikation sich fast ausschließlich auf dünne