Eupen und Umgegend (1879)/038
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und ihr folgenden Ereignisse in Deutschland verübt worden. Sodann aber ist der von der Gemeinde aufgestellte Gesichtspunct der Expropriation insofern nicht zutreffend, als ja die königliche Regierung gar nicht die Absicht hegt, das Eigenthum an der Landstraße zu erwerben, vielmehr sich bereits vor 40 Jahren der Gemeinde gegenüber bereit erklärt hat, den Besitz an der Chaussee, soweit er der preußischen Verwaltung zusteht, an die Stadt Eupen zurück zu übertragen, wovon jedoch die Gemeinde, nach Versicherung der Regierung, keinen Gebrauch gemacht hat. Da nun der Staat nicht erwerben will, so kann gegen ihn auch ein Anspruch auf Zahlung des Werthes nicht erhoben werden; auch abgesehen davon, daß der Werth einer Sache, welche keine Nutzungen, sondern nur Lasten mit sich bringt, immerhin ein sehr problematischer sein würde. Die gegenwärtige Petition ist aber lediglich auf Anerkennung des Anspruches auf Zurückerstattung des ursprünglich zur Herstellung der Landstraße verwendeten Kapitals, nicht aber auf Zurückübertragung des Besitzes an der Straße, mit inbegriffen das Recht zur Wegegelderhebung und der Verpflichtung zu Bau und Unterhaltung gerichtet und kann daher eine Befürwortung nicht finden.
Der alte Weg nach dem „weißen Hause“ hatte seinen Ausgangspunkt von der Hufengasse aus in der Nähe der Besitzung des Herrn Ober-Bürgermeisters Becker. Er ging an der lascheter Kapelle vorüber, über die Wiesen der Herren Rinck (Driesch) und Jakob Deneffe, überschritt die stockemer Gasse, dann durch die Wiese der Wittwe Gießen, die Spitalwiese, über den Kiesel (die alte aachener, sogen. Hochstraße), an den Wiesen des Herrn Blanchard entlang und kreuzte bei „Lommerich“ die jetzige Chaussee. Der Weg blieb nun rechts bald näher bald weiter von derselben entfernt, bis zur „Grünstraße“ und theilte sich hier, gradeaus nach dem „Weißen Hause“, rechts nach Montzen, links nach Limburg führend. Es war dies der einzige Fahrweg nach Aachen. Der zweite Weg über die Hochstraße, an Waldenburghaus und Philippenhaus vorüber war in der Regel für Fuhrwerk nicht passirbar.
Nach Limburg führte ein enger nur für eine Karre berechneter Weg durch Stockem über Overrath und Baelen, während für einigermaßen