Eine politisch-oekonomische Beschreibung des Herzogtums Berg aus dem Jahre 1740/167

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Eine politisch-oekonomische Beschreibung des Herzogtums Berg aus dem Jahre 1740
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Im Wildenborgschen, Windeck Blankenborg- und Steinbachschen Ämtern giebt es Eisen, Blei, Kupfer und etwas Silber, doch wird von letzterem wenig Vorthei] bis hiezu genossen.

Die considerableste Fabriqnes sind die Lennepsche Tuchfabriques, Elberfeldsehe Garnbleicherei, Solingsche Klingmachung und Schleiferei, die Borgsche Flinten und Mülheimsche Florettenbandmachung ...

Das Herzogthumb Bergen wird eigentlich in 2 Theilon getheilet, nämlich in dem Unterbergschen, welches nordwärts der Wupper gelegen und dem Oberbergschen, welches südwärts selbigen Flusses lieget, man kann es aber besser und accurater beschreiben wenn man es in Rhein- und Bergämtern betrachtet.

Es bestehet das ganze Herzogthum aus 17 Ämtern, weilen aber ter Borg unter Solingen gezogen und Bornefeld mit Heukeswagen conbiniret, so sind es itzo nur 15 Ämter und vier Herrschaften, welche unter keine Ämter gehören, wovon 8 Rheinämter und 7 Bergämter sein. Zwei Herrschaften liegen im Unterbergschen und 2 im Oberbergschen. Die Rheinämter heissen folgendergestalt: 1) Angennond oder Ratingen 2) Düsseldorfer Kreis 3) Monheim 4) Misenloe 5) Portz 6) Lülsdorf 7) Blankenborg S) Lewenberg. Bergämter heissen: 9) Windeck 10) Steinbach 11) Heukeswagen und Bornfeld 12) Bienborg 13) Elverfeld 14) Mettmann 15) Solingen und ter Borg (Burg a. d. Wupper).

Die Herrschaften, welche in denen Ämtern nicht beschrieben werden, sind folgende:

  1. die Herrschaft Bruck
  2. die Herrschaft Hardenberg
  3. die Herrschaft Syborg
  4. die Herrschaft Wildenborg.

Die erste ist dem Graf v. Löningen (Leiningen), die zweite dem v. Wendt zu Krantzenstein (Crassenstein), die dritte der Abtei Syborg und die vierte dem Grafen v. Hatzfeld zuständig und geben nur ein certum zur Contribution.

§ 1. Amt Angermond oder Ratingen.

Dieses Amt ist nach Proportion der Grösse eins mit von denen besten, es hat Überfluss an Getreide, Holz, Wiesen, Fischen, Wildbret und andere, Victualien. Es sind hieselbsten sechs Kalkofen und ist zu Wittelar eine Kalkzunft, weahalben die Unterthanen ein Vieles mit Fahren verdienen. Nach der Bergseite giebt es einen schönen Steinbruch, welcher wann er poliret dunkelblau wird und wie Marmel mit weissen Aderen durchleget ist.

Die Stadt Ratingen ist schlecht, hat ungefähr 160 Häuser. Der Magistrat ist 2/3 röm. katholisch und 1/3 evangel. reformirt; die Minoriten haben hieselbsten ein Kloster, worinnen 12 München sein. Wie dan auch wenig Handel und Fabriques vorhanden. Die Unterthanen können ihre Victualien theuer gnug anbringen.