Die Probstei in Wort und Bild/063
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welche noch jetzt den Namen Kapellenwiese führt. Von ihr habe ich kein einziges historisches Zeugnis, keine archivarische Nachricht auffinden können, welche ich doch sicher erwarten durfte, da es notorisch ist, daß sie abgebrochen und an die alte Kirche zu Schönberg angebaut wurde, in welcher noch bis zum Brande von 1889 die Bildsäule ihres Patrons, des h. Georg, aufbewahrt wurde. Die sämtlichen kleinen Höfe bei Barsbek, das Gut und Dorf auf der Heide, das Gut Butzholm scheinen ihre Eingepfarrten gewesen zu sein. Zu ihr führte ein gepflasterter Weg, von dem man noch an mehreren Stellen in den Salzenwiesen Ueberbleibsel findet, und dessen Spuren sich bis zum Verwellenberg, jetzt einer zu Schönberg gehörigen Koppel, verfolgen lassen. Ihre Einkünfte scheinen hauptsächlich in den entlegenen Ländereien des Schönberger Hauptpastorats bestanden zu haben, welche hinter der Bauernvogtshufe in Krokau anfangen, und von da in einer Linie bis an die Ostsee fortgehen und die dem Hauptpastorat wohl bei Abrechnung der Kapelle beigelegt wurden. Sie wurde wahrscheinlich der Parochie Schönberg einverleibt, die das Hinschwinden der kleinen eingepfarrten Höfe sie entbehrlich machte.
Die Gegend der jetzigen Probstei kommt unter das Kloster Preetz.
Das Kloster Preetz ward zwischen 1212 und 1216 von Albert von Orlamünde, Grafen von Holstein, Ratzeburg und Wagrien gestiftet. In seinem ersten Diplom von 1221 schenkte er dem Kloster gewisse Zehnten. Im zweiten Diplom vom ersten Junius 1222 schenkte er dem Kloster einen großen Teil seines jetzigen Gebietes, und völlige Gerichtsbarkeit in bürgerlichen und peinlichen Fällen über alle demselben untergehörige Landleute, dergestalt, daß solche bloß vor dem Probsten oder dessen Vikarien erscheinen sollten. Ich vermute, daß in diesem Diplome ein Teil der Probstei Srupuce suprema und palus Quernesui zu suchen sei, wenngleich diese Namen jetzt nicht existieren. Die Reihe, in der die Besitzungen des Klosters nach einander aufgeführt sind, bestätigt diese Vermutung. Sie folgen im Diplom hinter Zwentine hier der Mündung der Schwentine.
Im Jahre1224 bestätigte der lübeckische Bischof Berthold mit Zustimmung des collegii Canicorum diese Schenkung.
Im Jahre 1226 erteilte Adolf IV. Graf v. Holstein-Schauenburg dem Kloster eine neue Stiftung, in welcher er des vorigen Stifters gar nicht erwähnt, vermutlich, weil dieser von dem Dänenkönige Waldemar II. den Holsteinern für Adolfs Vater aufgedrungen war. In diesem Diplome kommt die Gegend der jetzigen Probstei schon deutlicher vor. Es heißt nämlich: Die Grenzen der geschenkten Länder gehen nördlich bis Stein (usque ad Lapides); ferner von der Mündung der Schwentine Srupuce bis an den palus Quernesui und durch denselben bis an Manhagen (an der Grenze der Probstei und des Gutes Salzau) und weiterhin Wiesenland (pratum) zwischen Karnese (Hagen) und Zwartepuc (Schmoeler Grenze). Dieses nun, wie alles übrige, schenkte der Graf dem Kloster mit allem Unter- und Zubehör, da sich sonst solche Schenkungen nur auf die Zehnten erstrecken.
Diese Schenkung ward vom Kaiser Friedrich II im Mai 1232, vom Herzog Albert von Sachsen am 3. August, und vom Bischof von Lübeck Johann l. im September desselben Jahres bestätigt. Auch zwei Päpste, Gregor IX. und Alexander IV. bestätigten jeder durch eine Bulle, ersterer vom September 1237, letzterer vom April 1255, sämtliche Privilegien des Klosters.
Die ersten Vorsteher der Klöster waren ihre Hauptprediger und hießen Pröbste (Praepositi). Zur Zeit der Reformation wurden die Pröbste bei den vier beibehaltenen Fräuleinklöstern, welche vornehme Geistliche waren, den Gottesdienst aber gemeiniglich durch Vikarien verrichten ließen, abgeschafft und Klosterprediger verordnet. Die weltlichen Angelegenheiten besorgte der Verbitter