Die Probstei in Wort und Bild/026
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1.die (aus Lünig) mehrfach von uns angezogene Urkunde versichert, „daß der Zehnten, welchen das Kloster Preetz aus dem Kirchspiel Probsteihagen beziehe, eigentlich dem Bischofe gebühre.“ Der vorgeschriebene Hergang der Sache wird schließlich durch das Kieler Stadtbuch bestätigt, welches um 1280 Thaeward de Lebodene, um 1284 Marquard de Lebodene und etwas später domina Tette de Lebodene namentlich aufführt. Hiernach gab es etwa 30 Jahre nach Friedrichs Amtsführung Edelleute, welche ihren Namen vom Dorfe Laboe führten, also die wahrscheinlichen Nachkommen seines adeligen Erbauers waren.
Während Probst Friedrich die beiden vorgenannten Dörfer an das Kloster kaufte, hat er 3. den Kirchort Kercenhagen (d. i. Hagen an der Karzeniz, jetzt Probsteihagen) selbst angelegt. Derselbe war im Jahre 1286 noch kein Dorf; denn C. Bocholt, obgleich er ihn als Kirchort aufführt, zählt ihn doch nicht unter die Klosterdörfer; auch umfaßte Karzenhagen damals, außer den beiden Kirchenhufen, welche man aus der Pravstorfer Feldmark nahm, nur 1 Hufe und 7 Katen, von welchen 3 an den Priester, 4 an das Kloster kontribuierten. Nun fehlen uns zwar die bestimmten Nachrichten darüber, wann und durch wen dieser Kirchort entstanden ist; allein Thatsache ist es, daß Probst Friedrich das Kloster und die Klosterkirche (ecclesiam) wieder von Lutterbek nach Preetz zurückbrachte; daß das Kirchspiel Lutterbek durch Versetzung des Klosters dahin entstand; daß dieses Kirchspiel denselben Umfang und dieselben eingepfarrten Dörfer hatte, welchen und welche wir nachher zu Probsteihagen finden: daß also letzteres Kirchspiel aus ersterem entstanden, oder daß die Kirche nur aus Lutterbek nach Probsteihagen versetzt ist. Im Jahre 1286 aber befand sie sich am letzteren Orte, und nicht mehr in Lutterbek: also geschah die Versetzung in dem Zeitraum von 1248-1286 (näher zwischen 1246 und 1261, weil das Verzeichnis der Lüb. Kirchen um diese Zeit formiert ward): und zwar wird sie durch die Entfernung des Klosters aus Lutterbek, unter dem Hinzukommen anderer äußerer Umstände veranlaßt worden sein, weil ja die Kirche nur mit dem Kloster und durch dieses nach Lutterbek kam. Darum ist es wahrscheinlich, daß derselbe Probst Friedrich, welcher das Kloster von hier entfernte, auch die Kirche nach Probsteihagen versetzte. Dies wird schließlich noch bestätigt durch den Umstand, daß die eine Hufe in Probsteihagen als zehntenfrei erscheint: also vom Probsten Friedrich selbst angelegt ward.
So hat dieser Probst im Kirchspiele Probsteihagen zwar nur den einzigen Kirchort selbst angelegt und Passade nebst Fahren noch in den Händen ihrer adeligen Besitzer gelassen, dagegen aber vier vorhandene Klosterdörfer mittelst seiner Kolonisten erweitert, sowie zwei andere Dörfer für das Kloster angekauft und ebenfalls neu eingerichtet.
B. Aber noch weit größere Verdienste erwarb derselbe sich um den Anbau des Kirchspiels Schönberg; denn von den acht hier im Jahre 1286 vorhandenen Dörfern: Vifbergen, Crocowe, Sconenberch, Crumbeke, Osterwisch, Honendorp, Stakendorp und Godeverdesdorp, ist nur das letzte vom Kloster später angekauft, während die sieben erstgenannten dem Probsten Friedrich ihren Ursprung, ihre Bevölkerung und ihren Anbau verdanken. Da C. Bocholt, ganz gegen seinen bei den Walddörfern und im Kirchspiele Probsteihagen beobachteten Gebrauch, sie aller topographischen Ordnung zuwider aufzählt, aber das im Jahre 1281 hinzugekaufte Gödersdorf ans Ende stellt: so nehmen wir mit Grund an, daß sie alle nach der Zeit ihrer Entstehung in das Klosterregister eingetragen worden sind, so daß Friedrich die Dörfer des Kirchspiels Schönberg in folgender Ordnung angelegt und ihre Feldmarken urbar gemacht hat:
1. Zuerst Fiefbergen: soll seinem Namen haben von fünf das Dorf umgebenden Grabhügeln. Es enthielt im Jahre 1286 schon 21 Hufen und 1 Kate. In 4 derselben besaß das Kloster das Erbeigentumsrecht: daher jeder von ihnen 6 Scheffel (modius, etwa eine halbe Tonne Sommerweizen, und so oft Buchmast gewachsen war, den großen Schweineschatz mit 8 β bezahlte.