Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren/195

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Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren
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Mecklenburg Pfarren 1.djvu
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Pastoren seit 1632.
      Mit Benutzung der Kliefothschen Chronik. Vorgänger Steins waren die beiden P. David Walter (Wolter), Vater und Sohn, ersterer schon 1573 im Amt, emerit. in hohem Alter 1625; letzterer 1625–1631 (Sohn in Pinnow). – Zur Kirche in Volkenshagen gehörte bis in die zweite Hälfte des 18. Jhdts. eine Kapelle, „liegt im Felde ganz alleine nahe an der Ribnitzer Heide, insgemein genannt der Siechen Kirch, Patronus darüber ist der Rat von Rostock. Es wird alle Jahre einmal, nämlich auf Misericordias Domini, von den Predigern hujus loci der Gottesdienst darin verrichtet. Davor hat der Pastor und Küster von dem Landkrüger eine Mahlzeit und von denen zum Gottesdienst kommenden dieses Accidens, daß sie nach eines Jeden Belieben opfern um den Altar, bringt ohngefähr 1 fl.“ (Vis.-Prot. von 1694). Diese Predigt auf Misericordias Domini ist in der Kapelle, die übrigens schon 1694 „fast in der größesten Ruin“ war, bis zum J. 1774 gehalten worden, wo der Landesherr ihren Abbruch verfügte.[1]

      1632–1668. Stein, Jeremias, geb. zu Laage 1593, Sohn des P. Joachim, Schulmeister das. 1624. P. 1632, † 1668 Ende März, 75 J. alt, zugleich mit seiner Frau. S.

      Ihm wurde 1637 ein neues Pfarrhaus erbaut, das im Vis.-Prot. von 1662, wie folgt, beschrieben wird: „In der Wohnstuben 2 Banken und 1 Schlagtisch, 20 Tafel neue Fenster, ein guter Kachelofe und eine gute Stubentür, ein Schapf unter der Treppe. In der Schlafkammer 4 Tafel Fenster, noch 4 Tafel nach der Diele wärts, die aber teils sehr untüchtig. Eine Studierstube, drin 2 gute Fenster, ein Schlagtisch, eine Bank und ein Ofe, ein Repositorium und 3 Bretter. Oben der Wohnstube ein Saal mit 20 Tafel Fenster. Auf der Diele ein Teigtrog, ein Speise-Schapf, ein Brod-Drage. Noch eine Schlafkammer von 4 Tafel Fenster, die 5te ist weg. Bei der Küchen ein Gitter mit der Türe. Auf der Diele auf beiden Seiten sind die Viehställe mit Krippen. Vor der Haustüre seind kleine Ställe. Um das Haus ein Baum- und Kohlgarten.“


  1. Schlie 1, S. 316; vgl. Krause, Die Siechenkapelle an der Ribnitzer Landstraße, in Beitr. z. Gesch. der Stadt Rostock 6, S. 127 ff. Danach erfolgte der Abbruch der Kapelle übrigens erst in den 1780er Jahren; 1783 Juni 30 stand sie noch.