Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren/024
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Die Sup. Doberan wurde 1774 errichtet, doch schon 1779 wieder aufgehoben. Neu errichtet 1848.[1]
Präposituren: | 1774: | Bukow, Doberan, Gnoien, Lübow, Mecklenburg, |
Ribnitz, Schwaan. (Bukow, Doberan, Lübow | ||
und Mecklenburg 1779 zu Schwerin; Gnoien, | ||
Ribnitz und Schwaan zu Güstrow. Bei der | ||
Neuordnung 1794 blieb Mecklenburg bei Schwerin; | ||
die übrigen 1794 zu Sternberg). | ||
1848: | Bukow, Doberan, Lübow, Marlow, | |
Ribnitz, Schwaan. (Lübow bis 1909, dann | ||
zu Wismar). | ||
1924: | Bukow, Bützow, Doberan, Marlow, | |
Ribnitz, Schwaan. (Bützow seit 19?9). |
1774–1778. Fidler, D. Ferdinand Ambrosius, geb. zu Wien 1737 Okt. 18 als Sohn kinderreicher Eltern, wurde 24jährig als Correpetitor ins Kaiserl. Hofkloster der Augustiner zu Wien berufen und gelangte bald zu noch höheren Ehren. Fünf Jahre später war er auf der Flucht; anscheinend hatte er Geheimnisse seines Ordens verraten. Nachdem er in Leipzig zur lutherischen Kirche übergetreten, dort jedoch infolge seines leichtsinnigen Lebenswandels unmöglich geworden war, kam er nach Mecklenburg, und seiner Komödiantennatur gelang es, den Herzog Friedrich völlig zu umgarnen. Er wurde, nachdem er kurze Zeit als Hülfsprediger in Ludwigslust amtiert hatte, 1772 Jan. 17 Hofprediger, Okt. 12 desselben Jahres Professor der polemischen Theologie in Bützow und Consistorialrat, 1774 Febr. 7 dann Sup. in Doberan, das ihm zu Gefallen zum Sitz einer Supterintendentur bestimmt ward. 1778 Jan. 16 mußte er, angeklagt wegen betrügerischen Bankerotts, Unterschlagung von Kirchengeldern und Ausstellung eines falschen Totenscheins, aus Mecklenburg flüchten. Als Offizier verkleidet, machte er sich aus dem Staube und erreichte
- ↑ Nach Verordnung vom 2. Okt., mit Gültigkeit vom 3. Dez. ??? (??? Wochenbl. 1848, Nr. 47).