Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/196
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Die Mehrzahl dieser Früchte der Herrschaft entsprang im südlichen Niedersachsen aus der Gerichtsherrschaft, im Norden aus der Grundherrschaft. Als Ausstuß der Gerichtsherrschaft erschien im Süden zunächst der Frondienst sämtlicher Gerichtsunterthanen, einerlei ob sie Meier des gerichtsherrlichen Gutes waren oder nichts Ferner hatte der Gerichtsherr im Gerichtsbezirke regelmäßig die ausschließliche Schäfereigerechtigkeit 2. Schließlich hob er die Schutz- und Dienstgelder der Brinksitzer, Anbauer und Häuslinge^ und übte überhaupt die Ausweisungsbefugnis aus der Gemeinheit, die sich zuweilen bis zu einem Anspruch auf das Eigentum der Gemeinweide und des Waldes steigerte.
Im Norden bezog das privilegierte Gut kraft der Grundherrschaft über Mcierhöfe den Frondienst der Meiert Ferner hatte der Grundherr auf den Feldmarken, auf denen er Meierhöfe oder Zehnten befaß, die Niederjagd ^; schließlich besaß das privilegierte Gut kraft der ihm zustehenden Grundherrschaft über Meierhöfe Nutzungsrechte
1 Vgl. S. 168, Anm. 5. — Die auf S. 183, Unm. 1, angeführten Alten des Staatsarchivs Hannover.
» Vgl. Celler Festschrift, Abt. 2, Bd. I, S. 34? ff., besonders S, 850. — Annalen der (Braunschweig-Lüneburgischen) Kurlande, III. Jahrgang (1789), S. 247. — Strube, Rechtliche Bedenken I, 122 (I, 235), II, 75 (I, 237), IV, 11? (I, 236), IV, 167 (I, 238), V, 8? (I, 240).
^ Vgl. Akten der vormaligen Domänenkammer Hannover, Dez, 76, 6ßnßl»Ii3, XI, Höfesachen 2. Die neuen Anbauer :c. betr., Louv. XI^III, Atta betr. die rechtliche Natur der Anbauergefälle in der Provinz Kaienberg, 1844—49. — Lüntzel, Lasten, S. 177 ff. — v. Pufendorf, Ds iurizäietioue (^ermiwie», lidei-, S. 172 ff., 278, 516. — Strube, v« in« villicorum, S. 218 ff. — u. Ramd«hr, Juristische Erfahrungen, Bd. I, S. 82 ff. — Gesenius, Meierrecht, Vd, II, S. 51 und 52.
^ Vgl. Strube, De iurs villieorum, S. 83. — In äizcLpwlionem veuii, nun» änminiuw loeorum iueulwrum, der gemeinen Anger, in peeora, aä pa^i inoolaz, vel ad äomiuum ^urizäietinuaie Stüve, Landgemeinden, S. 127. — Kalenberger Briefsarchiv, De». 8, Amt Rothenkirchen, Akten Nr. 70. Betr. die der Familie von Nerkefeld zustehende Gerechtsame über das ihr unterpfandlich eingeräumte Dorf Cuventhal und dessen Feldmark und die folcherwegen zwischen dem Amt Rothenkirchen und denen l>. Berkefeld entstandenen Streitigkeiten äs 1583.
6 Vgl. über die Dienste S. 168, Anm. 5. — Über die Iagdgerechtigkeit in Lüneburg und Bremen vgl. v. Pufendorf, odLervatione» iuri8, Bd. I, Nr. 228, II, Nr. 36 und IV, Nr. 28. — v. Ramdohr, Juristische Erfahrungen, Bd. II, S. 475-478,