Die Deutschen Personennamen/100
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von den Halligen. Ein Vorfahr hieß Thoms Jansen, sein 1679 geborener Sohn Frerck Thomsen (Friedrich), dessen Sohn Paul Frercksen, dessen Sohn Frerck Paulsen, dessen Sohn, der Vater des Professors, geboren 1805, amtlich Paul Paulsen-, denn inzwischen hatte die Regierung angefangen, auf die Führung von Familiennamen hinzuwirken, im Verkehr mit seinen Bekannten aber das ganze Leben hindurch nur Paul Frercksen. Ebenso heißt der berühmte holländische Maler Rembrandt Harmens van Ryn (S. 40), der Vater Harmen Geritsz.
Im besonderen friesisch sind Namen wie Hagena, Lubbena, Genetive Pluralis, einer aus der Familie der Hagen oder Lubbe. Die Bezeichnung ist ähnlich, wie wenn wir sagen: ich war bei Müllers. Es ist das ein Genetivus Singularis: Ich war bei Müllers Leuten oder Angehörigen. Vgl. Pestalozzi, Lienhard u. G.: ich werde bei des Mäurers sein. (Über die geographische Verbreitung der Namen spricht ausführlich Heintze Kap. 18.)
Eine ähnliche Abneigung gegen feste Familiennamen, zugleich eine schöpferische Kraft, anstatt der erstarrten und oft unpassenden Namen immer neue passende entstehen zu lassen, finden wir in den Alpengegenden, wie das z. B. Rosegger schildert. Der Familienname heißt hier der Schreibname; er wird nur gebraucht, wenn es sich um eine Urkunde handelt (S. 57f.). Roseggers Vater heißt nur mit dem Schreibnamen Rosegger, im übrigen nennt ihn jedermann den Waldbauern. Steub bemerkt, der Schreibname trete so selten in die Erscheinung, daß er gewissermaßen eine Art Geheimnis sei, selbst den näher Stehenden nicht immer bekannt. (Dieses „sich schreiben“ im Sinne von heißen finden wir auch in dem Liede der Salzburger Auswanderer: „Ich bin ein armer Emigrant, also tu ich mich schreiben.“ In den Gasthäusern der Alpen wird auf dem Meldezettel noch heute neben dem Taufnamen der Schreibname verlangt.) In Gotthelfs Erzählung „Uli der Knecht“ wundert sich Uli beinahe, als ihm der Pfarrer aus den Kirchenbüchern sagt, er heiße Ulrich Merck. Die beiden Bauern, denen er nacheinander dient, heißen Johannes und Joggeli; einen zweiten Namen führen sie in der Erzählung nicht. Statt des festen Familiennamens erhalten die Personen hier viel passendere Bezeichnungen. Bei Anzengruber heißt ein verlassener Mensch der Einsame, in Roseggers Waldschulmeister ein ähnliche der Einspanig. Der „Waldbauernbub“