Deutsches Wörterbuch 1898/028

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Deutsches Wörterbuch 1898
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bizarr - Bleiche

bizarr F, sp. (baskisch) seltsam zu sp. bizarro ritterlich, aufbrausend, seltsam zu bask. bizarra Bart (als Zeichen der Männlichkeit) cf. sp. Pizarro „der Bärtige“.

blach flach, wozu Blachfeld (cf. Feld).

Black-fisch L, ndd. m Tintenschnecke, zu ndd. black, ahd. blach Tinte.

Bläe D s. blau.

blaff Interj. des Hundegebälls, onom.; blaffen bellen, womit wohl verw. plappern viel u. gehlatlos schwatzen, u. ndd. verblüffen „durch Bellen verwirrt machen“, stutzig machen.

Blahe f D Blähe großes, grobes Leintuch; auch Plane, Plahne zu älterem Plahen.

blähen schwellen, mhd. blaejen zu Wz. blâ schwelle, verw. lt. flare blasen (zu subflare v. unten her blasen, fz. souffler zuflüstern, cf. unser „einblasen“ u. daher einem helfen beim Hersagen, woher Souffleur m „Einbläser“). - Verw. blasen 1) hauschen, schnaufen; 2) durch Blaen Töne od. eine Melodie aus einem Instrument hervorlocken, daher Ra. Trübsal bl. = traurig sein, mit einem in ein Horn bl. = übereinstimmen, s. etw. blasen können eig. Zeit haben zum Blasen eines Stückleins = lang wartenkönnen, bis ets. geschieht, was man haben möchte. - Zs.: aufblasen 1) durch Blasen aufschwellen, daher übertr. stolz machen, wozu aufgeblasen u. Aufgeblasenheit; 2) zum Tanz etc. aufspielen; einblasen übertr. einflüstern (cf. auch o.) u. so beim Hersagen helfen. - Blase f aufgeblähte Haur, stud. = lose zusammenhängende studentische Verbindung; Dem. Bläschen n; Blaser m 1) auch Bläser, der bläst, aufspielt; 2) Offiziersbursche, wohl so ben. , weil zu diesem Dienst gern Bl. d. h. Hornisten genommen werden od. weil der Bläser Feuer anbläst d, h. im Hause seines Herrn thätig sein muß. - Koll. Gebläse n gesammte Blasvorrichtung eines Ofens etc. - D bläsgen u. bläschgen, bläschgern den Atem heftig ausblasen, pusten, - Blatter f Blase, Pocke, mhd. blâter, dessen â s. noch im D Blåter zeigt. - R, fz. blasiert blasé „geblasen“ d. h. durch „blasenden“ Wind ausgetrocknnet, dann abgestumpft, gleichgültig.

Blak-er, blaken L, ndd. s. bleich.

blamieren F, fz. s. Blasphemie.

blank, Blankett s. blinken.

Blankscheit L, fz. s. Planke.

blaß weißlich, mattfarbig, mhd. blas kahl, übertr. schwach, gering; Blässe f wad auch = weißlicher Stirnfleck u. Tier mit solchem, auch Blesse geschr.

Bläschen, bläschgen, Blase, blasen, Bläser, bläsgen, blasiert s. blähen.

blasonnieren F, fz. ein Wappen kunstgerecht ausmalen, es kunstgerecht prüfen, u. erklären, zu blason m Schild, Wappen.

Blasphemie F, g. f Gotteslästerung; aus -meĭn lästern, fz. blâmer tadeln, woher blamieren, das aber = beschimpfen, in üblen Ruf bringen; blasphemia Schmähung zu phéme Rede, Gerücht; v. phánai sagen; hieher Euphemismus m „gur - Reden“, Beschönigung, euphemistisch beschönigend. Verw. lt. fari s. fa-

Blässe s. blaß.

BlaterD s. blähen.

Blatt n; auch = Stück Papier (urspr. schrieb man auf (Palm)blätter); blattähnl. Körper; blatten einen Rehback locken durch Nachahmen der Stemme der Ricke auf einem Blatt; blätteln s. in Blättlein = dünne Schichten teilen; mittels eines Blattes blasen; blätterig blattartig gebildet, was sich in Blättern ablöst; 'blättern' in einem Buch di Blätter (flüchtig) umschlagen, in dünne Schichten (Blätter) sich teilen; entblättern der Blätter berauben.

Blatter s. Blähen.

blau, Bläue, bläuen: blau mhd. blâ, gen. -wes (w gehört z. Stamm, daher nhd. als Vok. u), verw. lt. flavus blond (manche Farbewnnamen ändern in Germ. ihre Bed.); Bläue f D Bläe bl. FArbe od. blaufärbendes Mittel; - bläuen bl. färben. - Aus d. Dtschen fz. bleu-mourant „sterben-blau“. blaßblau, daher blümerant.

Blech s. bleich.

blecken s. bleich.

bleiben s. leben.

bleich, Bleiche, bleichen: bleich, blaß, farblos, mhd. bleich (daher südd. ei wie ai gespr.), idg. Wz. ghlig „glänzen“; bleichen 1) bleich werden (mhd. blichen, also ei wie ei zu sprechen); 2) bleich machen z. B. Leinwand; Bleiche f Bleichen der Leinwand u. Ort dazu. - Bleihe f Weißfisch, ahd. bleiha. - Blech n dünngeschlagenes, „glänzendes“ Metall, scherz. = Geld (dazu blechen = zahlen) u. (gegenüber dem wertvollen Gold o. Silber) = leeres Geschwätz; blechern adj. (aus de, älteren pl. Blecher, ahd. blehhir Nbf. zu pl. bleh). - Blick m eig. Glanz, „Blitz“ (der Augen); erblicken zufällig mit dem Blick den Gegenstadn treffen; Blitz m aus blicze wie noch D Blicks = Blitz (cf. mutzen s. v. mucksen). - blecken, „glänzen“ Kaus. zu blicken, „blicken lassen“ zeigen (bes. die Zähne). - Hieher wohl auch L, ndd. Blaker m Hängeleuchter; blaken rußig brennen.

Bleihe s. bleich.