Deutsches Wörterbuch 1898/026
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bigott - binden
Vorläufer; dieses Wort wie Vorbote auch bildl. - Büttel m, ahd. but-il Gerichtsdiener, eig. der z. Gericht Entbietende; ob hieher D einem den Budel machen müssen (d. h. Büttel in verächtl. Sinn v. Knecht)? - L ndd. Bede f Abgabe, cf. mhd. bete Gebot. - Marbod „der mit Ruhm (od. auf dem Meer?) Gebietende“.
Bifang s. fangen.
bigott F, fz. (span.) eifrig fromm, frömmelnd, fz. bigot, span. bigote Knebelbart, Zeichen v. Festigkeit u. Steifheit.
Bijouterie F, fz. kleine Schmuckware; Fabrikation u. Hande. mit solchen waren, zu bijon m Edelstein.
Bilanz F, it f Gleichgewicht zw. Einnahme und Ausgabe, Rechnungsabschluß, ancia „Wage“ (zu lt. bi-lanx zwei - Wagschalen habend, lanx, lancis Schale) fz. Balance f Gleichgewicht; balancieren das Gleichgewicht halten.
Bilch(maus) f Haselmaus, ahd. bilich verw. kelt. bele Matder [handschrftl. ergänzt: Siebenschläfer]
Bild n 1) Gestalt, in der ein Gegenstand sich darstellt; 2) Gestalt, in der ein Gegenstand dargestellt wird; Gebild n 1) Kollekt. ein aud mehreren kleinen Bildern zusammengesetztes größeres Bild (z. B. Leinwandgebild); 2) ge- nur verstärkend; Ebenbild das eiem Gegenstand gleiche Bild; Manns- u. s. w. bild (früher noch in gutem Sinn) eig. Bild, soch darstellende, Person eines Mannes; Sinnbild sinnliches Zeichen für etw. Unsinnliches, Allegorie; Vorbild vorleuchtendes Bild als Muster. - bilden 1) bestimmte Gestalt haben od. nehmen, 2) sich als etw. darstellen u. es so sein, 3) schaffen, erzeugen; 4) bildend umgestalten od. fortentwickeln; gebildet im höherem Grad entwickelt, geistig veredelt; ausbilden bildend die inneren Anlagen heraus entwickeln. - sich einbilden s. denken, vorstellen, s. fälschlich einreden, eine zu hohe Meinung v. seiem Wert haben. _ bildlich nach Art eines Bildes, durch ein Bild etw. darunter Dargestelltes anschaulich bezeichnen; verbildlichen bildlich darstellen, vorstellen; versinnbildlichen sinnbildlich, anschaulich im Bild dar- oder vorstellen. - Bildner bildender Künstler. - Bildnis n Abbildung des Einzelnen mit dem Urbild zu vergleichenden Gegenstandes, bes. Porträt. - Bildung f 1) äußere Erscheinung u- Gestalt; 2) Fortentwicklung der in einem liegenden Anlagen; die geistige Kultur als die Stufe und Art der Ausbildung, auf der einer steht.
Bill F, e. s. Billard.
Billard F, fz. (mlt.) n Spiel mit Kugeln - mlt. billa f Kugel - auf einer Tagel und diese selbst;
Billet n (fz. -et m) Handbriefchen, mlt. billa auch Zettel (Bed. entw. Kugel: beschriebene Kugel beim Losziehen: beschribener Zettel, etwa zunächst zusammengerollt). - Hieher viell. e. Bill f Gesetzesentwurf (dann wäre billa auch noch weiter = schriftl. Aufsatz zu fassen). - billa zu lt. bulla Wasserblase, Kugel, (die das Siegel schützende) Kapsel u. Inhalt derselben, daher Bulle f päpstl. Verordnung; fz. Bulletin n Bericht, zu fz. bulle (aus bulla Siegel, Urkunde. - zu lt. bullare Blasen werfen, aufwallen, fz. bouillir sieden, woher Bouillon f (fz. m, eig. „Aufkochen“) Fleischbrühe, auch Kraussilber od. Krausgold (eig. Aufgeblasenes, Bauschiges). - D bullern Blasen werfend, geräuschvoll auffallen.
Billet F, fz. s. Billard.
Bille f Hacke, mhd. bil n, cf. mhd. billen behauen, glätten, wozu viell. billig (mhd. -îch cf.adelig s. v. Adel) angemessen, wohlfeil, eig. geglättet, recht zubehauen. - Viell. verw. ist Unbill f Unrecht, eig. sg -bilde, daher pl. -bilden zu mhd. unbill ungerecht. - ndd. Bille Oberschenkel.
billig s. Bille.
Billion F, fz. s. Million.
Bilsen-kraut n verw. poln. bjelum.
bimmeln s. bammeln.
Bims D n Geld, wohl zu schles. bîm „Böhm“, d. h. böhm. Groschen.
Bimsstein L, lt. m mhd. bimz (ablautend für ahd. bumeʒ wohl zu lt. pumex, icis m.
bindelst D, ndd. s. in-
binden durch Zusammenhaltendes Trennzbf u. freie BEwegung hindern, daher ungebunden = frei u. ungehindert durch Schranken; kurz gebunden = kurz Angebunden gleichs. nur mit kurzem leicht löslichen Band gebunden = kurz entschlossen, abstoßend, schroff. - Zs.: anbinden mit einem = ein (freundl. od. feindl.) Verhältnis - cf. lt. manus conserere die Hände zusammenfügen, handgemein werden - aufknüpfen; aufbinden, übertr. = aufbürden z.B. Rute, Märchen, Bären; ausbinden nach außen binden zur Schau, daher Ausbund m das zum Muster für den Käufer herausgebundene Schaustück einer Ware als deren bestes Stück; dann überh. Muster in seiner Art (auch im schlimmen Sinn); ausbündig musterhaft, höchst; Unterbinden ein Glied am untern Ende binden u. so die zuströmenden Säfte hemmen, übertr. = hemmen, die Lebensfähigkeit benehmen; verbinden, übertr. durch Bindendes zu etw. verpflichten, daher verbindlich 1) akt. verbindend, verpflichtend, 2) pass. verbunden, verpflichtet. - Binde f 1) langer Streifen z. Binden, 2) Maß = Gebinde n, Koll.,