Deutsche Namenkunde (Kluge)/013
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verlangen, bleiben gern Familien treu, vererben sich von Vater auf Sohn und Enkel.
Das älteste Handwerk, das im Kriegsberuf der alten Germanen wurzelte und mit der Haus- und Feldwirtschaft immer notwendiger wurde, ist das Handwerk des Schmiedes mit der wertvollen Werkstatt. So erklärt sich die Häufigkeit des Familiennamens Schmidt mit der aus dem genitivischen Vaternamen stammenden Nebenform Schmitz mit den gleichwertigen Schmidlin, Schmiedel und mit den jüngeren Spezialisierungen Goldschmidt, Hackenschmidt, Hammerschmidt, Kaltschmidt, Kleinschmidt, Kupferschmidt, Messerschmidt, Pfannenschmidt, Pfeilschmidt, Schaarschmidt; schließlich ebenfalls mit dem Scherznamen Rußwurm, der auch als Familiennamen vorkommt. Übrigens beruht auch der häufige Familienname Wieland auf einer mittelalterlichen Anschauung, daß Wieland der Schutzpatron der Schmiede war. Die Häufigkeit des Familiennamens Müller erklärt sich aus der Erblichkeit der Mühle; vgl. die Spielarten Miller, Möller, Milner, Mölner, Mülner, Mülder, Milder, Mühlmann. Auch das Handwerk des Schuhmachers verlangt eine Einrichtung, an der die Familie gern festhält. Wenn die Namen Schumann und Schumacher an Häufigkeit hinter Schmidt und Müller zurücktreten, darf man aber die Familiennamen Schuster (mhd. schuochsûtære) und schweiz. Sutter, Sauter (mhd. sûtære) nicht übersehen, und man muß wissen, daß die Namen Schuchardt, Schuricht, Schurcht und Schuradt, sowie Schubert, Schubart das mhd. schuochwürthe ‘Schuhmacher’ fortsetzen. Da die Kunst des Brotbackens seit alten Zeiten der Hausfrau zufiel, ist der Familienname Bäcker, Becker mit der oberdeutschen Entsprechung Beck (Brodbeck) und dem gleichbedeutenden Pfister