Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/475
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Unter Blankenheim verläßt die Ahr die fruchtbare, 4 Std. lange, 1/4 Std. breite Kalkzone, worauf Cronenburg, Baasen, Dahlem, Schmidthelm, Blankenheimerdorf, Mühlheim, Tondorf, Buir und Holzmühlheim erbaut sind, und tritt dann in das Uebergangsgebirge bis unweit Hüngersdorf, wo sie abermals einen 2 Stunden langen, von Lommersdorf bis Glaad an der Kyll reichenden Kalkstrich durchfurcht, der bis Ahrhütte andauert. Unterhalb dieses Eisenwerkes fließt die Ahr bis Ahrdorf im Grauwacke- und Schiefergebirge, welches dann mit einer kurzen Unterbrechung bei letzterm Dorfe und Dorsel, wo nochmals Bergkalk auftritt, bis an den Rhein anhält. — In allen genannten Ortschaften dieses obern Ahrdistrikts wird viel Spelz oder Dinkel, besonders aber die sogenannte Mischfrucht (Spelz und Roggen untereinander) angebaut, wovon die Gegend mehr hervorbringt, als die Einwohner zum eigenen Bedarf nöthig haben. In der ganzen Umgegend findet man weder Braunkohlen noch Torf; die Nachgrabungen sind bis heute ohne Erfolg geblieben. Das einzige Brennmaterial ist Holz, wovon jedem Gemeindegliede ein Theil aus den Gemeinde-Waldungen jährlich angewiesen wird.
Mühlheim, ein kleines Kirchdorf in der Bürgermeisterei Blankenheim mit 227 Einw., 6 Std. von Gemünd, 161/2 Std. von Aachen, ist an der Köln-Trierer Landstraße, in einer hügeligen, bewaldeten Gegend des Eifelgebirges gelegen. Es gehörte mit dem Dorfe Retz zum ehemaligen Herzogthum Aremberg, später, unter franz. Verwaltung, zum Canton Blankenheim. - Retz, ein Dorf mit einer Kapelle, im Thale eines linken Zubaches der Ahr gelegen,