Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/465
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von Heinerscheid und Kalborn mußten Leyen (Schiefer) und Dachsteine nach Ouren fahren; die von Harspelt und Sevenich Handdienste leisten.
2. Das Gebiet des Kyllflusses.
Die Kyll, bei den Römern Gelbis, (1000) Kile genannt, nimmt ihren Ursprung im Gebirgslande der Eifel, im Losheimer Walde, an der Grenze des Kreises Malmedy, und durchströmt dasselbe unter mancherlei Krümmungen von Norden nach Süden auf eine Länge von ungefähr 20 St., bis sie sich bei dem Flecken Ehrang, 2 St. unterhalb Trier, mit den Fluthen der Mosel vereinigt. Ihr Bette befindet sich von der Quelle bis Gerolstein in einem wahren Hochthale, welches auf der Grenze unseres Bezirks zwischen 1300' und 1700' Seehöhe hat. Sie trägt nirgends Fahrzeuge und wird nicht selten, wie alle größere Bergwasser, reißend und verderblich; dagegen beherbergt sie in ihrem krystallenen Schooße mancherlei Sorten edeler Fischgattungen und hat sich in dieser Hinsicht den Ruhm, den schon Ausonius, der bekannte Sänger der Mosella, in seinem herrlichen Gedichte von ihr verkündet, bis auf den heutigen Tag erhalten. Das Kyllthal ist unstreitig das schönste und fruchtbarste der ganzen Eifel und wird von Natur- und Alterthumsfreunden einstimmig als sehr besuchenswerth angepriesen.[1] Die Kyll gehört fast ausschließlich dem Regierungsbezirk Trier an; nur einige wenige unwichtige Zubäche des Oberlaufes, welche
- ↑ Man lese hierüber Dr. Jakob Schneider: das Kyllthal und seine nächsten Umgebungen. Trier 1843.