Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/433
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entfernt und wird von 2 Bächen, dem Membach und der Weser, durchflossen, welche durch eine steilansteigende Anhöhe von einander geschieden sind. Diese sehr ausgedehnte Stadt, zur Zeit der französischen Occupation ein Kantonsort im Ourthe-Departement, zerfällt in 2 Theile: in den nördlichen, vom Membach durchflossenen oder das eigentliche Eupen, und in den südlichen, im Thale der vereinigten Hill und Weser gelegenen Theil, die Has (oder Hütte) genannt, welche jedoch durch mehrere Häuserreihen nebst einer Kapelle auf dem scheidenden Hügelrücken fast in ununterbrochener Verbindung stehen. Die Stadt hat mehrere geräumige öffentliche Plätze, wovon der bei der Pfarrkirche befindliche Marktplatz als täglicher Gemüsemarkt benutzt wird. Die Häuser sind im Ganzen gut gebaut und sehr viele derselben groß und geschmackvoll. Gegenwärtig hat Eupen 4 Kirchen und Kapellen, (worunter 3 katholische und 1 evangelische), eine höhere Stadtschule, ein Waisenhaus und ein Postamt. Hier befinden sich sehr bedeutende und große Tuch- und Kasimirfabriken, welche vortreffliche Tücher liefern und deren Erzeugnisse sich durch lebhafte Farben, unter welchen das Eupener Schwarz sehr berühmt ist, auszeichnen. Ebenfalls verdienen die hiesigen Seifen- und Cickorienfabriken erwähnt zu werden. In der Nähe von Eupen sind bedeutende Steinbrüche, welche blaue Hausteine und gebrannten Kalk liefern. — Eupen gehörte mit Henri-Chapelle und Membach um's Jahr 1040 und früher, wo es Apine genannt wird, zur Pfarre Baelen (jetzt belgisch), welche von dem Herzoge von Limburg im Jahre 1178 der Abtei Klosterrath geschenkt worden ist. Es hatte damals nur eine, dem heiligen Nikolas gewidmete