Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/368

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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sind in neuester Zeit auch an der westlichen Seite des Ortes angelegt worden und scheinen einen sehr günstigen Betrieb zu versprechen. Auch mehrere Kalksteinbrüche und Kalkbrennereien sind in diesem Randgebirge in der Nähe des Dorfes Nyrm angelegt. Bei letzterm Orte befindet sich der Eingang des Nyrmer-Tunnels, den die rheinische Eisenbahn passiren muß. An der entgegengesetzten Ostmündung desselben hat man mächtige Braunkohlenlager blosgelegt, welche hier nebst Sand- und Lettenschichten dem ältern fast senkrecht einfallenden Dolomit und Kohlenschiefer aufgelagert sind.

      Forst, ½ Stunde (0,47</sub.> Meilen) nördlich von Aachen, an dem sanftansteigenden Südrande des Aachener Kesselthales gelegen, ist ein kleines Kirchdorf und Hauptort einer Bürgermeisterei mit 54 Häusern und 436 Einwohnern, welche Viehzüchtler, Ackerbauer und Fabrikarbeiter sind. Die an der Montjoier Straße gelegenen Häuser sind meist Schenken und Hufschmieden. In der Nähe der Kirche steht eine kolossale Linde, deren 4-5 Hauptäste schon die Dicke der stärksten hiesigen Lindenstämme haben. Es ist vielleicht die einzige aus jenen Zeiten, wo noch die Gemeinde-Versammlungen bei feierlichen Gelegenheiten, Gerichten, Beschlüssen, Streitschlichtungen öffentlich unter einer Linde Statt fanden. — Die erste Kirche zu Forst (früher Foresto?), ist höchst wahrscheinlich die ursprüngliche Kapelle der Dynasten von Schönforst gewesen, welche im Pfarrverzeichniß vom 13. Jahrhundert Schonevest genannt wird und zum Jülicher Dekanat gehörte. Der Abt von Kornelimünster besaß das Patronatrecht bei derselben. Im 16. Jahrhundert wird diese Kirche als Pfarrkirche im herzoglich jülich'schen Amte Schönforst genannt; damals