Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/365
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Eilendorf, ehemals Elindorp, Elendorp, Elendorf und Ilendorp genannt, ist ein grosses Kirchdorf in der Bürgermeisterei Forst mit 1260 Einw., 1 St. (0,61 Meilen) östlich von Aachen. Es ist am Ostrande des Kesselthales gelegen, und wird theilweise vom Haarbache durchflossen. Die Einwohner nähren sich von Feldbau, Viehzucht und Fabrikarbeiten in den Städten Aachen und Burtscheld; viele sind auch in Bergwerken, Steinbrüchen und Kalkbrennereien beschäftigt. — Eilendorf kommt zuerst urkundlich vor im Jahre 1264 und zwar als Villa Elendorp, die damals von der Abtei Kornelimünster (nebst der Villa Lanclor) für 80 Mark versetzt war und wieder eingelöst werden sollte. Die Abtei ist wahrscheinlich durch eine kaiserliche Schenkung im 11. oder 12. Jahrhundert dazu gekommen. Die jetzige Kirche zu Eilendorf ist im Jahre 1714 von Neuem gebaut worden. Die ehemalige Herrschaft Eilendorf hatte ein Vogtgericht, einen Lehnhof, ein Schöffengericht und einen Schultheiß, der von dem Landesherrn, dem Abt der Reichsabtei Kornelimünster, ernannt wurde, und ein Sendgericht. Die Vogtei besaß der Herzog von Jülich und der Zehnte gehörte theils dem Pfarrer, theils dem St. Adalbertsstift zu Aachen, welches denselben 1238 von der adeligen Familie von Gimmenich geschenkt erhalten. Die Gemeinde Eilendorf besaß einen Antheil an dem Atscher-Walde, der in unsern Zeiten bei der Theilung des Waldes ganz abgetrieben worden ist. Der Abt von Kornelimünster war der Oberherr dieses Waldantheiles; die Gemeinde wählte einen Forstmeister und einen Förster, die mit denen von Haaren und Würseln den Atscher-Wald beaufsichtigten und verwalteten. Die Gemeinde Eilendorf war