Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/357
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wurde vom Magistrat vertrieben, 1590 aber wieder aufgenommen. Endlich erfolgte ein kaiserliches Urtheil gegen die protestantische Regierung zu Aachen und eine Verordnung, daß Alles auf den Fuß von 1560 wieder hergestellt werden sollte, worüber verhandelt wurde, bis 1596 die Bestätigung erging, und als dem ungeachtet ein protestantischer Bürgermeister gewählt wurde, erfolgte die Reichsacht gegen das protestantische Aachen, deren Exekution dem Kurfürsten von Köln mit Hülfe des Kurfürsten von Trier und dem Herzoge von Brabant aufgetragen war. Der protestantische Rath erklärte sich hierauf zur Niederlage der Aemter und zur Abschaffung des öffentlichen protestantischen Gottesdienstes bereit und unter Einwirkung der kurfürstlichen Kommissarien wurde ein katholischer Magistrat und Rath erwählt. Die zu leistenden Exekutionskosten und Entschädigungen wurden zu 195,615 Aachener Thaler berechnet, welche 126 geächtete Protestanten bezahlen sollten, indessen von denselben nicht erhoben wurden, weil viele derselben auswanderten. — Von dieser Zeit an scheinen die Nähnadel-Fabriken wichtig geworden zu sein. Im Jahre 1615 wurde die Nähnadlerzunft errichtet. Der neue katholische Magistrat suchte die Ordnung kräftig zu handhaben; er vertrieb 1601 alle Wiedertäufer aus der Stadt. Inzwischen hatte die Stadt noch stets Streitigkeiten mit dem Herzog von Jülich, welcher im Gebiete derselben placken und rauben ließ. Die Protestanten blieben nicht ruhig und die Auswanderungen dauerten fort (1608). In einem Aufruhr (1611) erstürmten die Protestanten das Rathhaus und nahmen die Stadtthore ein, brachen in das Jesuitenkloster und zogen die in die Kirchen geflüchteten Jesuiten heraus, zerstörten