Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/335

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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hatten, die sogar den Gottesdienst der Nonnen störten, wogegen dieselben beim Herzog von Jülich vergebens Hülfe gesucht hatten. — Die Abtei erhielt von allen Feldfrüchten und Feldgewächsen den Zehnten, außer von den Besitzungen der Herren von Frankenberg und ihren eigenen Besitzungen. Burtscheidt hatte ein Sendgericht, zwei Brauhäuser, (Bannal-) Weinschenken und zwei Marktmeister. Die Vögte vertraten die Stelle des Kaisers, mußten das Stift und dessen Güter und Einwohner schützen und vertheidigen, und übten im Namen des Kaisers den Blutbann (Kriminal-Gerichtsbarkeit) aus. Seit 1649 war die Abtissin zugleich Vogtin über Burtscheid, ließ aber die vogteilichen Verrichtungen durch einen Statthalter ausüben, der im Herzogthum Limburg geboren sein mußte. 1749 bildete sich die Bäckerzunft. — Das Rathhaus zu Burtscheid wurde 1823 auf die Stelle des ehemaligen Gemeinde-Hauses errichtet. — Die Michaels-Pfarrkirche, schon 1252 der Abtei einverleibt, war baufällig geworden und wurde 1625 erneuert; die jetzige Kirche ist 1751 erbaut worden. Die St. Johann Baptist-Pfarrkirche, die ehemalige Abteikirche, wurde 1730 von Grund aus neu erbaut. — Die evangelische Pfarrkirche, 1633 erbaut, aber auf Befehl Kaisers Ferdinand II. wieder abgetragen, ward 1706 von Neuem gebaut und 1714 auf Befehl Karls II. abermals abgetragen. Bis 1802 versammelte sich die Gemeinde zur Gottesverehrung in Vaels, hielt aber ihren eigenen Prediger. — Die von Ostern bis Pfingsten viel besuchte Muttergottes-Kapelle in der Nähe des Schlosses Eckenberg war ehemals eine Einsiedelei, wurde 1644 erbaut und 1807 erneuert.