Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/292
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— Wassenberg wird zuerst in den Annalen von Klosterrath genannt, wonach Gerhard II., der Lange, 1104 Graf von Geldern und Wassenberg und ein Urenkel Gerhard's I. (1000) war. Derselbe stiftete im Jahre 1117 auf dem Grunde seiner Burg zu Wassenberg, zu Ehren der heil. Jungfrau Maria und des h. Ritters Georg, die dortige Collegiatkirche (jetzige Pfarrkirche), welche er mit Gütern und Einkünften beschenkte. Birgelen, Steinkirchen, ein Gut zu Granderath, Lövenich, ferner Erkelenz, Golkerath und Wildenrath werden in den Schenkungsurkunden genannt. Gerhard starb im Jahre 1131 und wurde in seiner Kirche begraben. Durch die Heirath seiner Tochter Jutta kam Wassenberg an den Herzog Walram II. von Nieder-Lothringen und Grafen zu Limburg. Gerhard, Sohn Walram's, trat Wassenberg ab und erhielt Reifferscheidt (in der Eifel), welches seine Abkömmlinge in männlicher Linie, die Herren von Reifferscheid, später Salm-Reiferscheid (jetzt Fürsten von Salm-Reiferscheid-Dyk) bis 1794 unmittelbar als Reichsland besessen haben. 1206 hatte sich Kaiser Otto mit dem Erzbischof Bruno auf der Flucht in die Burg von Wassenberg zurückgezogen, wurde aber hier von seinem Gegenkaiser Philipp von Schwaben belagert. Otto entfloh, Wassenberg wurde eingenommen und der Erzbischof gefangen, worauf der Herzog von Lotharingen u. Brabant, Heinrich II., Friede mit Kaiser Philipp schloß. Gerhard IV., Sohn Heinrich's III. von Limburg, schenkte dem Probste der Stiftskirche zu Wassenberg die Kirche zu Elinkhoven (Ellinghoven, Bürgermeisterei Beeck). Gerhard V., auch Graf zu Wassenberg, beschenkte 1235 die Münsterkirche zu Aachen. Als 1257 Gerhard V. kinderlos gestorben war, fiel Wassenberg wieder an Limburg