Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/266

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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Embe, Egelsdorf und andern Gemeinden an dem vom h. Arnoldus geschenkten Walde, die Bürge genannt, holzberechtigt und lieferte wie sämmtliche daran betheiligte Ortschaften ein gewisses Quantum Wachs an die Kirche zu Arnoldsweiler. Im 16. Jahrhundert wird die Kirche zu Lich als Kapelle und Filiale von Rödingen im Amt Caster genannt; der Pastor von Niederembt war Collator derselben. — Steinstraß, zur Pfarre Lich gehörig, wird der Länge nach von der Kölner Heerstraße durchschnitten, ist freundlich, regelmäßig gebaut und ganz gepflastert, hat viele ansehnliche Häuser und etwa 540 Einwohner. Der frühere lebhafte Verkehr dieses Ortes ist seit der Entstehung der rheinischen Eisenbahn sehr gesunken. Hier wie zu Lich, Stetternich, Hambach, Rödingen, Güsten, Müntz, Mersch, Koffern und Körrenzig, beschäftigen sich viele Leute der ärmern Klasse mit der Anfertigung von Birkenbesen. In der ganzen Umgegend, vorzugsweise aber zu Lich, Steinstraß, Titz, Müntz, und Gevelsdorf gerathen Wintergerste, Raps- und Rübsamen vortrefflich gut. Auf einer nassen Wiese bei Lich findet der Botaniker das seltene Veronica longifolia, auf einer Heide daselbst Genista sagittalis und Mönchia erecta, bei Steinstraß am Waldrande Campanula cervicaria und im Walde Trientalis europaea. — Steinstraß und Lich gehörten während der Fremdherrschaft zum Departement der Roer, Arrondissement Köln, Canton Jülich, vor derselben zum herzoglich-jülichschen Amt Caster.

In der Gegend von Titz, Gevelsdorf, Münd, Holzweiler, Boschemich und Keyenberg nimmt der sonst flache Jülich-Erkelenzer Landrücken einen hügeligen Charakter an.