Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/249
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besaß bereits im 13. Jahrhundert eine Pfarrkirche, bei welcher die Abtissin zur heiligen Ursula in Köln das Patronatrecht hatte. — Der Botaniker kann hier den nach Häringslake duftenden Gänsefuß (Chenopodium Vulvaria s. olidum) in Menge sammeln.
Die Stadt und Festung Jülich, 3 Meilen von, Aachen, 6 Meilen von Köln und 2 Meilen von Düren entfernt, ist am rechten Ruhrufer, ungefähr in der Mitte des Kreises, zwischen freundlichen Gärten, üppigen Wiesen und blühenden Saatfeldern gelegen. Jülich ist der Sitz eines Domainen- und Rentenamts, eines Friedensgerichts und eines Postamtes, hat eine höhere Schule, viele ansehnliche Häuser, 3 Kirchen, 2 für die Katholiken, 1 für die Evangelischen, und 2741 Einwohner, wovon 220 evang. und 61 israel. Der Ort war ehemals die Hauptstadt des nach ihm benannten Herzogthums, hat aber jetzt nur noch den Rang einer Festung 3. Klasse. Unter französischer Herrschaft war Jülich Hauptort eines Kantons im Arrondissement Köln, Departement der Roer. Da die Festungswerke in einem Zeitalter erbaut wurden, in welchem die Frachtwagen noch nicht die Höhe und Breite hatten, wie in unsern Tagen, so gerathen die Fuhrleute bei dem Passiren durch die zu kleinen, engen und niedern Stadtthore häufig in große Verlegenheit oder in völlige Stockung. An der Nordseite ist die Stadt mit einer starken Citadelle (das Schloß), an der Westseite mit einem großen Fort (der Brückenkopf) und außerdem mit mehreren Lünetten versehen. Ein guter Fußgänger hätte 2 Stunden nöthig, wenn er die äußersten Festungswerke umgehen wollte. Dagegen würde er in einer Stunde die Winkelzüge