Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/195

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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Tröge und gebrannten Kalk liefern. Hier befindet sich auch eine Steinschneide- und Polirmühle. In Hahn stand ehemals ein Spital oder Gasthaus für arme Pilgrime und Reisende, welches nebst einer Kapelle im 13. Jahrhundert von der Familie Buyren gegründet wurde. Im Jahre 1461 übergaben die Gebrüder von Buyren die Aufsicht und Verwaltung über das Spital und die Kapelle den Eheleuten Joh. von Spaenen lebenslänglich. Damals waren schon mehrere Wohnhäuser in Hahn; die Kapelle oder Kirche war ein einfaches Benefizium ohne Seelsorge, das bei der Organisation der vormaligen Diözese zu einer Pfarre erhoben worden ist. Der erste Pfarrer (1804) war J. Wilh. Nußbaum. Eine Glocke im Thurme ist 1646 gegossen. — Ueber Hahn führte der ehemalige Pilgerweg der sogenannten Brunsfelder-Prozession, welche, als noch die Reliquien der Aachener Münsterkirche am Mittwoch nach Pfingsten jährlich in der Kirche gezeigt und ausgesetzt wurden, aus den Dörfern Au und Manderfeld nach Aachen kam, von hier nach Cornelimünster ging und von da (am Pfingstmontage) in Burtscheid anlangte. Dort übernachteten die Pilger in Scheunen und Stallungen und wurden im abteilichen Baumgarten mit Erbsen, Speck und Bier bewirthet.

Unterhalb Hahn schlängelt sich der Münsterbach durch ein malerisches Thal, in welchem Wiesen, Gebüsch und Ackerfeld miteinander abwechseln; eine mit Gestrippe bewachsene felsige Anhöhe zwingt den Bach darauf nordwestlich nach Cornelimünster zu fließen. Einige hundert Schritte oberhalb dieses Fleckens nimmt er den Itterbach auf, in dessen Gebiet die Dörfer Raeren und Walheim liegen.