Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/155
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Bergwand des Vorgebirges gelegen. Seit undenklichen Zeiten wird hier Weinbau getrieben, welcher in günstigen Jahren einen feurigen rothen Wein liefert. Außer den freundlichen Weinreben sind hier wie in Maubach viele Wallnuß-, Pflaumen- und Kirschbäume angepflanzt, welche den Bewohnern einen ansehnlichen Gewinn abwerfen. Die Wallnüsse von Winden, Kreuzau, Boich und Thumm sind sehr geschätzt und werden im Herbste von Hökern und Handelsspekulanten in großen Massen angekauft.
Unterhalb Winden verläßt die Ruhr das Randgebirge und tritt nun in eine weite Niederung (Tiefebene) ein. Rechts und links bleiben die letzten Ausläufer des Gebirgs allmählig zurück und verschmelzen sich immer sanfter mit dem Flachlande. Besonders ist dies auf dem rechten Ufer der Fall, wo der breite, langgestreckte Düren-Jülicher Landrücken kaum noch den Namen eines Hügelrückens verdient und in geognostischer Hinsicht gar nicht als Fortsetzung des Vorgebirges anzusehen ist.
Kreuzau, (1300) Auwe, ein altes Pfarrdorf in der Bürgermeisterei Stockheim, ist auf dem rechten Ruhrufer, bei der Einmündung des Boicher Baches in den aus der Ruhr abgeleiteten Mühlenbach gelegen, welcher durch Niederan, Düren und Birkesdorf fließt und zu Mühlen und Fabriken vielfältig benutzt wird. Das freundliche, zwischen Baumwiesen und Obstgärten versteckte Dorf Kreuzau liegt in einer reizenden Gegend am Nordfuße des Rathberges, hat 660 Einwohner und eine schöne Kirche. Sie war schon im 13. Jahrhundert eine Pfarrkirche, welche zum Zülpicher Dekanat gehörte; im 16. Jahrhundert wird sie im Amt Nideggen