Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/135

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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in dem Steinfelder Lehndistrikt Call abgeteuft, wodurch ein vieljähriger Prozeß entstand. Das in den Bleibergen zu Rescheid und Blankenheimerdorf gewonnene Bleierz wird in Keldenich, Scheven, Anstoß, Bleibuir, Schleiden und Hellenthal geschmolzen und in schweren Blöcken gegossen. — Keldenich hatte schon im 16. Jahrhundert eine Pfarrkirche, wobei der Herzog von Jülich das Patronatrecht besaß. Es hatte auch ehemals sein eigenes Gericht, zu welchem Keldenich, Sötenich und Heistert (1200) Heystatt, bis an den Callbach, die Herrenhöfe, die Höfe Dalbenden, und 2 Häuser zu Wahlen bei Steinfeld gehörten. Unter der Fremdherrschaft gehörte Keldenich zum Roerdepartement, Arrondissement Aachen, Canton Gemünd.

Mauel, (1200) zum Awel, ein altes Dörfchen in einem lachenden Wiesenthale zu beiden Seiten der Urft, ¼ Stunde östlich von Gemünd gelegen, gehörte in frühern Zeiten zur Herrschaft Dreiborn. Hier war ehemals ein adeliges Gut, nach welchem die Besitzer sich nannten. 1446 schenkte Gerard von Mawel der Kirche zu Schleiden eine auf dem Hofe „zum Auel“ haftende Rente von 3 Malter[1] Roggen. Im J. 1589 gehörte das Haus Mauel dem Wilhem von Goldstein, kam durch Heirath an Johann Schellart von Obbendorf (bei Hambach), dessen Enkel es 1658 für 400 Thlr. und 100 Goldgulden an Freiherrn von Harf zu Dreiborn verkauften.

Von Gemünd abwärts hat die Urft zuerst einen westlichen, dann einen nordwestlichen, vielfach geschlängelten Lauf zwischen steilen Felsufern, die den Fluß dergestalt einengen, daß weder Fahr- noch Fußwege an demselben entlang


  1. GenWiki-Red.: etwa 660 Liter