Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/096
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eines Gebirges zu Tage kommen, sondern oberständige Wasser in sanft geneigten Mulden und Becken des hohen Plateau's, die sich zwischen Torfmoos, Ried- und Wollgras, Simsen und Weidengesträuch ansammeln und als röthliche Sumpfbäche von Mulde zu Mulde langsam hinschleichen, bei größerm (südöstlichem) Gefälle aber sich nach und nach mit einander vereinigen und tiefe Gebirgseinschnitte bilden, die um so wilder und tiefer werden, je mehr sich der Fluß der Stadt Montjoie nähert. Da die Ruhr bis zu letzterm Orte meist der Streichungslinie der Gebirgslinie folgt, so ward es dem wildtosenden Bergwasser leicht, das aufgerichtete Schiefergestein zu durchfurchen und so tief einzuschneiden. Die wahre Quelle der Ruhr ist demnach schwer zu ermitteln. Man bezeichnet diese Stelle am sichersten mit der südwärts geneigten Gegend des hohen Venns, nördlich von Sourbrod, in dessen Nähe die ersten Bächlein sich vereinigen und zum Bache formiren. Sourbrod selbst liegt schon im Gebiete der Warge (Warche); einige hundert Schritte nördlich von demselben befindet sich die Wasserscheide zwischen Ruhr und Warge. Das Venn ist hier kahl und öde, aber voller Torfgruben, welche den benachbarten Orten reichliches und billiges Brennmaterial liefern. Mehr abwärts tritt die Ruhr in einen großen Wald ein, der sich bis in die Nähe von Kalterherberg erstreckt, südlich vom Wolfsvenn und nördlich vom Hohen Venn begrenzt wird. Beim Austritt aus diesem Walde nimmt die Ruhr einige Bächlein auf, worunter der Schwarz- und Breitbach die bedeutendsten sind. Am linken Ufer des letztern finden wir die ersten Schieferbrüche, deren der Kreis Montjoie, in welchen die Ruhr nun eintritt,