Denkmalverzeichnis Rommerskirchen/A 68
Alter Friedhof (Rommerskirchen)
- im Denkmalverzeichnis der Gemeinde Rommerskirchen
- Denkmal Nr. A 68
- Tag der Eintragung
- 1996/24.06.
Lage
Rommerskirchen, Kirchstr.
- Gemarkung
- Rommerskirchen, Flur 11 ,Flurstück 24
- Geographische Lage
- 51.034315°N 6.678823°O
Beschreibung
Alter Friedhof (Rommerskirchen)
1. Lage
Der Friedhof liegt im Westen etwas außerhalb des Ortskernes von Rommerskirchen, an der Nordseite der Kirchstraße. Die Anlage bildet im wesentlichen ein Rechteck. Im Osten, Norden und zum Teil im Westen ist es von einer Hecke eingefaßt. Die Abgrenzung zur Straße bildet eine Backsteinmauer mit gemauerten Pfeilern und schmiedeeisernem Gitter mit etwas floralem Dekor.
2. Beschreibung
Der Haupteingang ist im Süden. Er wird durch zwei gemauerte Backsteinpfeiler mit
Lavabasaltgiebeln betont. Das Wegenetz der Anlage bildet einen Rastergrundriß. Die
einzelnen Rechteckfelder sind von A bis O fortlaufend bezeichnet. Die Quartiere A,
B, C, D, E und F gehören zum ursprünglichen Bestand, d.h. zur Kernanlage des
Friedhofes, die um 1850 angelegt worden sein muß. Diese Anlage gliedert ein
Wegedoppelkreuz, d.h. die Hauptachse von Süd nach Nord verläuft vom Eingang
zum 1855 (Chronogramm) aufgestellten Hochkreuz des Künstlers Peter Josef Imhof
aus Köln. Zwei von West nach Ost führende Querarme gliedern somit das
"Altgelände" in sechs Felder auf.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Friedhof nach Westen erweitert und die
Fläche dadurch nahezu verdoppelt.
Die Kernanlage mit den Feldern A-F wurde als katholischer Friedhof Mitte des 19.
Jahrhunderts angelegt, zu einer Zeit, als der Kirchhof nicht mehr neu belegt wurde.
An der Süd-Nord-Achse bis zum Endpunkt der Felder B und E und an der
Ost-West-Achse zwischen den Feldern CD und BE finden sich die meisten
historischen Grabstellen. Diese Verdichtung gibt einen Überblick über das
Begräbniswesen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20.
Jahrhunderts, der Zeit der Erweiterung des Friedhofes und führt die vielfältigen
Möglichkeiten anschaulich vor Augen.
3. Bewertung
Als denkmalwert wird nur die Kernanlage, in der sich im Verlauf einer T-förmigen
Wegeführung die historische Gräbersubstanz aussagekräftig verdichtet, angesehen.
Auf der Friedhofserweiterung mit den Feldern G-O finden sich fast ausschließlich
neuere Grabmäler; die seit Anfang des 20. Jahrthunderts hergestellten sind meist
industriell gefertigte Monumente ohne erkennbare handwerkliche oder künstlerische
Qualität.
Für die Friedhofserweiterung konnten keine denkmalwerten Eigenschaften
festgestellt werden. Die Altanlage wird durch künstlerisch qualitätsvollere Gestaltung
der Grabmäler und vor allem durch die Verdichtung historischer Substanz geprägt.
Sie wird damit zu einer lebendigen Chronik des Ortes und dokumentiert auf
überzeugende Weise Ortsgeschichte.
Der Friedhof ist demzufolge bedeutend für die Geschichte des Menschen und die
Geschichte der Sepulcralkultur.
Er ist bedeutend für den Ort Rommerskirchen und seine katholische Gemeinde, die
hier ihren ersten Friedhof, abseits der Kirche, außerhalb des Ortes, wie es im 19.
Jahrhundert allgemein üblich wurde, anlegte.
Der Friedhof ist erhaltenswert aus ortsgeschichtlichen, künstlerischen und
volkskundlichen Gründen als anschaulich gut erhaltene, abwechslungsreich
gestaltete "Chronik" der Gemeinde Rommerskirchen.
(RAD-Gutachten vom 6.7.1994)
Der Denkmalschutz erstreckt sich auf die Hauptwegeachse vom Haupteingang bis
zur Kreuzigungsgruppe einschließlich.
Bezeichnung der Grabstellen
- Grabfeld A: Grab Nr. 1 - 7
- Grabfeld B: Grab Nr. 14 - 22
- Grabfeld C: Grab Nr. 21 - 29
- Grabfeld D: Grab Nr. 1 - 9
- Grabfeld E: Grab Nr. 1 - 9
- Grabfeld F: Grab Nr. 1 - 11
Die nachfolgend kursiv gesetzten Beiträge erweitern die Informationen zu dem beschriebenen Denkmal.
zusätzliche Hinweise
Literatur
Bilder vom Alten Friedhof
Ein Beitrag des Geschichtskreises Rommerskirchen |