Dekanat Hamm

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Historische Vorgänger der Dekanate waren die Archidiakonate, bei ihnen lag die kirchliche Gerichtsbarkeit und über sie erfolgten Dispense nach Kirchenrecht. Für die genealogische Forschung eröffnen die Archivalien der Dakanate weitere interessante Aspekte.

Hierarchie: Katholische Kirche in Deutschland > Erzbistum Paderborn > Dekanat Hamm

Einführung

1961 Dekanat Hamm: Das Dekanat umfasst eine Gruppe zum Teil sehr alter Pfarreien der kölnischen Dekanie Dortmund. Durch die Grafen v. d. Mark bzw. die Patronatsherren wurde in fast allen Kirchen das Lutherturn eingeführt, nur Rhynern konnte sich geschlossen katholisch halten.

Das Dekanat Hamm wurde 1832 gebildet aus 9 Pfarreien: Bausenhagen, Fröndenberg, Geithe, Hamm, Hemmerde, Kamen, Nordherringen, Rhynern, Unna. Hinzugekommen sind: Hamm St Josef 1897, Hamm Liebfrauen 1909, Wiescherhöfen 1921, Hamm St Bonifatius 1938, Wiescherhöfen-Daberg 1943, Westtünnen und Werries 1944, Bad Hamm St Georg und Bad Hamm-Herz Jesu 1957.

1923 wurden Bausenhagen und Fröndenberg nach Menden, Kamen und Unna nach Kamen, Hemmerde nach Werl überwiesen. 1961 umfaßt das Dekanat noch 11 Pfarreien, 6 Pfarrvikarien.

Pfarreien

  • Pfarrei Geithe: Die Pankratiuskirche zu Mark (Mutterkirche von Hamm und wohl Tochterkirche Herringens) im Archidiakonat Dortmund, die münstersche Pfarrkirche in Uentrop (1030), und Dinker, die reichste Kirche der Soester Börde, wurden in der Reformationszeit protestantisch. Die Katholiken gehörten dann zur Pfarrei Rhynern, erhielten 1756 für ihren Bezirk einen Kaplan. Die Hammer Franziskaner hatten „auf der Geithe" eine „Station"; ihr missionarius Marcanus hielt den Gottesdienst zunächst noch auf Haus Grönenberg. 1782 staatliche Erlaubnis zum Kirchbau. 1843 Errichtung der Pfarrei.
    • Kirchenbücher seit 1771 (Taufen u. Trauungen), 1804 (Sterberegister).
  • Pfarrei Ostwennemar: Seelsorgebezirk in der Pfarrei Geithe gegründet 1927, teilweise Kolonie von Flüchtlingen und ausgewiesenen Siedlern aus dem Osten. Kirchbau 1928.
    • Kirchenbücher seit 1927 (Taufen u. Trauungen), 1933 (Sterberegister).
  • Pfarrei Hamm, St Agnes: An der Kirche St Laurentius und Georg, Patronates, wirkt 1254 ein Pleban, Abpfarrung von Mark aber erst 1337. Sie hatte 19 Vikarien zur Reformationszeit, die hier 1553 beginnt und sich mit wechselndem Erfolg durchsetzte. Das 1455 gegründete Kloster der Franziskanerobservanten bei St Agnes (= Burgkapelle 1328!) blieb; 1609 waren noch 12 Vikarien der Pfarrkirche katholisch. Das Zisterzienserinnenkloster Kentrop 1293 vor die Stadt verlegt; im Norderstift blieb, wie in Kentrop u. St Agnes, der katholische Gottesdienst bis zur Säkularisation. Die Franziskaner übten seit 1638 in den Kirchen der ganzen Grafschaft Mark die Pfarrseelsorge aus kraft Vollmacht des erzbischöflichen Offizials in Werl; ihre Klosterkirche wird erst 1666 staatlicherseits als Pfarrkirche anerkannt. 1824 Klosteraufhebung. 1953 Konsekration der wiederaufgebauten, kriegszerstörten Kirche.
  • Pfarrei Hamm, St Georg: Der Name übernommen von der jetzt evangelischen Stadtkirche. Pfarrvikarie 1957.
  • Pfarrei Bad Hamm: 1920 Niederlassung der Herz-Jesu-Missionare in der Pfarrei St Agnes mit Verpflichtung zum Gemeindegottesdienst; 1929 Errichtung der Pfarrvikarie, Gottesdienst im Saalanbau des Klosters. 1941 Schließung der Niederlassung durch die Staatspolizei, Wiedereröffnung der Kirche 1945.
  • Pfarrei Hamm, St Bonifatius: Früher gehörig zu Nordherringen. Gottesdienst seit 1920, eigener Geistlicher im Verband der Hammer Pfarrei St Josef und Kirchbau 1921, Abpfarrung 1938.
  • Pfarrei Hamm, St Josef: Eigener Geistlicher und Kirchbau 1865 für die Westenfeldmark, die bis 1852 in Nordherringen eingepfarrt war; Rektorat 1890, Abpfarrung von St Agnes 1897.
  • Pfarrei Hamm, Liebfrauen: Südenfeldmark in der 2. Hälfte des 19. Jh. besiedelt, 1886 Notkapelle, eigener Geistlicher und Kirchbau 1899, Rektorat 1902, Abpfarrung von St Agnes 1909.
  • Pfarrei Herringen: Die Pfarrkirche St Viktor, 1032 dem Heribertstift in Deutz inkorporiert, seit 1600 lutherisch, dann reformiert. Die Pfarrechte gingen über auf den Benefiziaten 1322 konsekrierten, im Archidiakonat Dortmund gelegenen Kapelle der 10.000 Martyrer auf dem Torcksplatz zu Nordherringen. 1672 Anerkennung staatlicherseits, Die Franziskaner in ihrer „Mission" versorgten seitdem die Gemeinde und bauten 1771-75 als neue Pfarrkirche St Peter u. Paul. 1842 Neuumschreibung der Pfarrei. 1928 Bau der Hlg.-Kreuz-Kirche in Herringen, auf welche die Pfarrechte übergegangen sind.
  • Pfarrei Rhynern: 1302 belieh der Bischof von Münster den Grafen von der Mark mit dem Ort Rhynern. Dieser hatte auch das Patronat. Die Kirche ist bedeutend älter, blieb stets katholisch wie das Kloster Marienhof (seit 1478 Franziskanerinnen!). Sein Vermögen seit der Säkularisation 1811 im „Rhynernschen Klosterfonds" unter staatl. Verwaltung.
  • Pfarrei Berge: Papst Eugen III. bestätigte 1147 dem Kloster Deutz den Besitz der Kirche, die wohl Tochter der Stammpfarrei Herringen ist. Ein Pfarrer 1269 genannt. Noch zu Beginn des 17. Jahrhunderts ein kath Priester. Die Kath werden dann nach Rhynern umgepfarrt. 1924 Kirchbau, 1933 Pfarrvikarie.
  • Pfarrei Süddinker: Süddinker 1895 Kirchbau, von Rhynern aus, ab 1901 übte der ehemalige Missionar Temme der St-Josefs-Gesellschaft von Mill-Hill die Seelsorge aus, 1916 Pfarrvlkarie.
    • Kirchenbücher seit 1916 (Taufen), 1917 (Trauungen), 1918 (Sterberegister).
  • Pfarrei Wambeln: Kirchbau 1913 von Rhynern aus, 1914 eigener Geistlicher 1919 Pfarrvikarie.
    • Kirchenbücher seit 1914 (Sterberegister), 1923 (Taufen), 1924 (Trauungen).
  • Pfarrei Westtünnen: Kirchbau und eigener Geistlicher 1908, Abpfarrung von Rhynern 1944
  • Pfarrei Werries: Eigener Geistl für die durch Kolonien der Zeche Maximilian entstandene Filiale 1911, abgepfarrt von Geithe 1944.
    • Kirchenbücher seit 1912 (Taufen), 1920 (Trauungen), 1923 (Sterberegister).
  • Pfarrei Wiescherhöfen: Filiale von Nordherringen 1908, Abpfarrung 1921, Kirchbau 1922.
  • Pfarrei Wiescherhöfen-Daberg: Pfarrvikarie 1931, Kirchbau 1932, Abpfarrung von Wiescherhöfen 1943.
    • Kirchenbücher seit 1931.
      • Quellen: Real Schematismus Erzdiözese Paderborn

Literatur

  • Bau- und Kunsdekmäler Hamm
  • Bau- und Kunsdekmäler Unna
  • Brocke, H.: Geschichte der Heimat (Hamm 1925)
  • Kath Pfarrführer für das Kirchspiel Rhynern (Hamm 1931).
  • Hille, Ph.: Erinnerungsblätter zum 400jährigen Jubiläum der St-Agnes-Kirche (Hamm 1912)
  • Henniges, Diodor: Eine Friedensinsel von brandenden Wogen fortgespült (Hamm 1924).
  • Die katholische Liebfrauengemeinde zu Hamm in den ersten 25 Jahren ihres Bestehens (Hamm 1924).
  • Pfarrführer Rhynern

Archiv

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