Computergenealogie/2001/10

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

jetzt werden die Tage wieder kühler und kürzer, da sitzen viele von Ihnen sicher wieder länger vor dem Computer oder vor alten Dokumenten. Wie immer wollen wir Ihnen Informationen und Anregungen für Ihre computergenealogischen Recherchen geben. Aber vielleicht haben Sie ja auch mal einen Vorschlag für uns? Oder Sie möchten andere Familienforscher auf eine sehenswerte Website oder ein interessantes, neues Buch hinweisen? Vorschläge dieser Art sind uns willkommen, unsere E-Mail-Adresse finden Sie im Impressum des Newsletters. In Kürze werden die Mitglieder des Vereins für Computergenealogie und die Abonnenten auch das dritte Heft der gedruckten "Computergenealogie" in ihrem Briefkasten finden. Um die Noch-nicht-Mitglieder und -Abonnenten neugierig zu machen, geben wir am Ende dieses Newsletters einen Überblick über den Inhalt des Heftes. (re)

Internet

Computergenealogie Award

Herkunft und Geschichte der Familie de Boor

Der "Computergenealogie-Award" geht im vierten Quartal 2001 an Uli de Boor. Auf der Website http://www.deboor.de wird die wechselvolle Geschichte der Familie de Boor über drei Jahrhunderte dokumentiert. Die Gestaltung der einzelnen Seiten, bzw. Kapitel der Website lässt viel Liebe zum Detail erkennen, zeigt aber auch, dass hier nicht Mittel zum Selbstzweck eingesetzt wurden, sondern vor allem auch an den Leser gedacht wurde.

Die Seite lädt vom ersten Anblick an zum Weiterlesen ein. Die Farbauswahl (Hintergrund, Text und Links) ist sehr angenehm fürs Auge; schrille, blinkende Effekte werden wohltuend nicht eingesetzt. Uli de Boor verwendet viele grafische Elemente, aber in einer Art und Weise, die sich nie negativ auf die Ladezeiten der Seiten auswirkt. Stammbaumdaten werden ebenfalls mit Hilfe von dezenten, kleinen Grafikdateien dargestellt, denen man nur beim Ladevorgang anmerkt, dass es keine Texte sind. Sowohl Netscape als auch der Microsoft Internet Explorer haben keine Probleme beim Darstellen der Seiten. Javascript ist nur sehr sparsam für eine Menüauswahl eingesetzt, allerdings kann man die gesamte Website auch bei deaktiviertem Javascript ohne jede Einschränkung betrachten und ersurfen.

Der Autor zeigte sich sehr überrascht, als er erfuhr, dass die Redaktion der Computergenealogie seine Website mit dem 4. Award 2001 auszeichnen will. "Gerne nehme ich diese Auszeichnung an - habe aber Bedenken bzgl. des Zustandes der de Boor Website" schrieb er der Redaktion. "Verglichen mit dem Bau eines Hauses, wäre ich erst kurz vor dem Richtfest. Aber es gibt wohl kaum eine ‚fertige' Website."

Auch wenn an ein paar Stellen zu erkennen ist, wo "noch gebaut wird", sind angesichts der jetzt schon sehr umfangreichen und komplexen Website solche Bedenken in keinster Weise angebracht; im Gegenteil. Dem Ausspruch, dass eine Website wohl eine immerwährende Baustelle sei, kann eigentlich nur hinzugefügt werden, das genau hierin der große Vorteile einer Internetpublikation liegt: Webseiten können eben täglich aktualisiert werden. Nur dadurch, dass Uli de Boor mit einer Veröffentlichung nicht gewartet hat, bis die Website ‚fertig' ist, können wir uns schon heute an diesen Seiten erfreuen. Lassen wir uns überraschen, was Uli de Boor seiner jetzt schon hervorragenden Website noch alles hinzufügen wird. (kpw)


Datenbanken und Einstiegshilfen

Mehr Wissen auf Ahnenforschung.Net

Der Bereich Wissen auf Ahnenforschung.Net http://ahnenforschung.net/wissen wurde neu strukturiert. Es gibt jetzt einige neue Datenbanken und praktische Tipps.

Schon bekannt ist das genealogische Lexikon mit Verwandtschaftsbezeichnungen, historischen Krankheits- und Berufsbezeichnungen sowie allgemeinen genealogischen Begriffen. Neu ist das eigene Portal zum Thema Ortsfamilienbücher (mehr dazu in der gedruckten Computergenealogie 04/2001), das auch unter http://www.ortsfamilienbuch.de erreichbar ist. Des weiteren gibt es eine Datenbank über Nachnamen, ihre Bedeutung und ihre Herkunft. Zusammengestellt wurde die ca. 1.500 Namen umfassende Datenbank von Karsten Rudorf, Autor des Genealogie-Programmes "RS-Ahnen". Ca. 2.500 Vornamen mit ihrer Bedeutung und Herkunft hat Kim-Sascha Decker zusammengestellt.

Weiterhin gibt es drei Adressdatenbanken, die die Suche nach der richtigen Adresse vereinfachen sollen:

  • Diverse Archivanschriften, überwiegend interessant für die Forschungen in ehemaligen ostdeutschen Gebieten, zusammengestellt von Doris Baumert.
  • Anschriften von überregional arbeitenden genealogischen Vereinen und Verbänden.
  • Anschriften von regional arbeitenden genealogischen Vereinen.

Alle genannten Datenbanken besitzen eine Volltextsuche sowie die Möglichkeit, die einzelnen Punkte alphabetisch anzusehen.

Ahnenforschung.Net hat zahlreiche Tipps für die Praxis zusammengestellt, die über den Bereich Wissen erreichbar sind. Es sind dies:

  • Anfängertipps für die Familienforschung, erste Schritte erklärt von Rolf Nowak
  • Internet für Familienforscher, von Birgit Wendt
  • Der richtige Umgang mit Mailinglisten, von Birgit Wendt
  • Der richtige Umgang mit Newsgroups, von Birgit Wendt
  • Downloadbereich mit kostenlosen Tools, Schriftarten, etc.
  • Kalenderblatt, jeden Tag wissen, was heute vor ... Jahren war
  • Berufsgenealogen in Deutschland, hier erhalten Sie professionelle Hilfe bei Ihrer Forschung

Wenn Sie Informationen haben, die auch in den Bereich Wissen einzuordnen sind, wenden Sie sich einfach an info@ahnenforschung.net! (sz)


Von und zu im Internet

Website für deutsche Adels-Genealogie

Seit einigen Wochen ist ein neues Internetportal online, das alle diejenigen interessieren dürfte, die (auch) nach adligen Vorfahren forschen: http://www.adelsdatenbank.de. Es handelt sich um eine Initiative des Verbandes "Der Sächsische Adel e.V. Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt". Über die Entstehungsgeschichte des Projekts ist auf den Webseiten folgendes nachzulesen:

Mehrere Tagungen über EDV und Genealogie führten Historiker der verschiedensten Erfahrungs- und Forschungsbereiche zu "Marburger Gesprächen" zusammen. Es ergaben sich Gespräche zwischen Familienhistorikern, -archivaren, dem Adelsarchiv, sowie mit Wissenschaftlern von Universitäten, Staatsarchiven und Forschungsinstituten, die sich mit Adelsforschung, einschließlich der Rechts- und Sozialgeschichte des Adels in Deutschland befassen. Aus unterschiedlichen Gründen und mit unterschiedlichen Argumenten wurde ein Internet-Portal für die Erforschung von Fragestellungen rund um den Adel ins Gespräch gebracht und Unterstützung bei der inhaltlichen Gestaltung zugesagt. Ein Arbeitskreis aus den Reihen der Familienverbandsvorsitzenden des Adels griff diesen Gedanken auf und erarbeitete das Projekt Adelsdatenbank.de.

Das Projekt selbst wird wie folgt beschrieben: In einer Quellen- und einer Volltextdatenbank werden auf der Suche nach Namen, Orten, Bildern u.a. Fundstellen in Literatur und Quellen nachgewiesen. Jeder einzelne Nachweis erfolgt mit genauer Standortbezeichnung der Quelle mit Angabe der Signatur und der Kontaktadresse. Aufsätze und Wissenswertes über den Adel werden in Volltext abrufbar sein. Verbindungen zu Datenbanken von Partnern mit gleichartiger Aufgabenstellung werden das Projekt abrunden.

Die Adels-Website bietet eine Plattform für Informationen, Kontaktforen, Diskussionen über Forschungsergebnisse, Verweise (Links) zu Web-Seiten von Adelsfamilien und -verbänden, Forschungsinstitutionen, Archiven, sie kann in nahezu unbegrenzter Vielfalt von Nutzen sein. Aktuelle Verbandsmitteilungen, Rundbriefe, Termine können für (berechtigte) Nutzer verbreitet werden. Und sie öffnet Interessenten eine Plattform zur Vermittlung von Diensten, Büchern und Bedarfsartikeln, bietet Raum für Vermittlung von Literatur, EDV-Programmen, Bedarfsartikeln für Forscher und interessierte Laien; Vermittlung von Dienstleistungen, wie Auftragsforschung, Hilfen beim Abfassen und Veröffentlichen von Familiengeschichten, Unterstützung bei der fachgerechten Aufarbeitung von Archivbeständen etc.

Für dieses Projekt werden noch Mitarbeiter gesucht. Interessenten können sich an eine der auf den Webseiten genannten E-Mail-Adressen wenden. (bw)


Internet-Wappenrolle

Heraldik-Site bietet Information und Service

Auf der Website http://www.heraldik-wappen.de/ findet man seit kurzem eine so genannte Internet-Wappenrolle. Man kann dort sein eigenes Wappen eintragen und nachsehen, welche Wappen bereits in der Datenbank vorhanden sind. Der Betreiber der Seite beschreibt sein Projekt so:

"Ein professionelles Programm sorgt für problemloses Eintragen Ihrer Wappen. Redaktionelle Begutachtung der Wappen sorgt für hohe Qualität. Ein Backupsystem schützt vor Datenverlusten. Alle eingetragenen Wappen sind anhand einer Wappen ID eindeutig gekennzeichnet. Die Datenbank nimmt nur Einträge entgegen, die eine gültige E-Mail-Adresse, den Familiennamen und die Wappenbeschreibung enthalten. Die Internet Wappenrolle schützt Wappenabbildungen so gut es geht vor Speichern und Kopieren. Die E-Mail-Adressen der Absender bleiben geheim, der Webmaster leitet Anfragen Ihr Wappen betreffend an Sie weiter."

Die Website bietet darüber hinaus eine Fülle von Informationen rund um die Heraldik: Geschichte, Einführung in die Wappenkunde, Entwurf und Beschreibung eines eigenen Familienwappens, Eintrag in die Wappenrolle, Wappenschwindel und Erläuterungen zu den Wappen der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesländer. Der Betreiber der Seite verschickt einen kostenlosen Heraldik-Newsletter. (bw, re)

Software

Family Tree Maker ohne Dollar

Neue Version auch in Deutschland erhältlich

Das englischsprachige Programm Family Tree Maker hat auch in Deutschland einen festen Kundenkreis. Seit Ende September ist nun die neueste Version 9.0 des amerikanischen Genealogie-Programms erschienen. Nähere Informationen zur neuen Version gibt es unter http://www.familytreemaker.com.

Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Neuerungen gegenüber Version 8.0:

  • neue Faktenkarte, auf der Ereignisse zu einzelnen Personen übersichtlich einzutragen sind
  • eingescannte Urkunden und Dokumente können direkt mit der entsprechenden Quelle verbunden werden
  • E-Mail-Feld bei den Adressen.

Interessierte Anwender werden darüber hinaus über die Nachricht erfreut sein, dass es nicht mehr nötig ist, die Software aus den USA zu beziehen. Zum ersten Mal gibt es die Möglichkeit, die US-Software als Vollversion oder Update auf die neue Version 9.0 in Deutschland zu bestellen. Das Angebot wird in Kürze um die Daten-CDs erweitert. Informationen sind unter http://www.familienstammbaum.de/ zu finden. Ein Update der deutschen Version Familienstammbaum (derzeitiger Stand Version 7.5) ist noch nicht in Sicht. (dr)


Excel wird historisch

Zusatzprogramm verwaltet Daten vor 1900

Viele Familienforscher arbeiten gerne mit Microsoft Excel, um genealogische Daten zu verwalten. Ein großes Problem dabei ist allerdings, dass Excel nicht mit Datumsangaben vor 1900 umgehen kann.

Es gibt nun ein kleines Zusatzmodul für Excel (ab Version 97), mit dem man dieses Problem beheben kann. Das nur 174 kByte große Add-In XDate kann man kostenlos von der Seite http://j-walk.com/ss/excel/files/xdate.htm herunterladen. XDate wird als exe-Datei geliefert, die sich beim Ausführen (Menü Start/Ausführen) selbst entpackt. Anschließend muss man in Excel über den Add-In-Manager (unter dem Menpunkt Extras) das Add-In hinzufügen.

XDate ist zwar leider nur in Englisch verfügbar, sollte aber trotzdem auch dem der englischen Sprache nicht mächtigen Familienforscher wertvolle Dienste bieten können. (kpw)

Wissen

Alles ganz anders

Der Französische Revolutionskalender

Wie viele andere Bereiche wollte man während der französischen Revolution auch den Kalender komplett verändern. So wurde zunächst ab dem 14. Juli 1790 (erster Jahrestag des Beginnes der Revolution) in 'Jahren der Freiheit' gezählt. Diese beginnen weiterhin am 1. Januar eines Jahres. Seit dem 10. August wurden zusätzlich 'Jahre der Gleichheit' gezählt.

Doch schon am 22. September 1792, dem Tag der Ausrufung der Republik, wurden diese Zählweisen aufgegeben und nur noch in 'Jahren der Republik' gerechnet, deren 2. Jahr am 1. Januar 1793 begann. Etwa ein Jahr später, am 5. Oktober 1793 wurde die Rechnung nach dem Gregorianischen Kalender ganz verlassen. Das Jahr begann am Tag der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche und bestand aus zwölf Monaten mit je 30 Tagen (Vendemiaire, Brumaire, Frimaire, Nivose, Pluviose, Ventose, Germinal, Floreal, Prairial, Messidor, Thermidor und Fructidor) Um die Länge eines Sonnenjahres zu erreichen, folgten fünf Tage, die 'jours complementaires'. In Schaltjahren (drittes, siebtes und elftes Jahr der Republik) kam noch ein sechster dazu, der 'Tag der Republik'.

Ein Monat war in drei Dekaden (vergleichbar mit den Wochen des Gregorianischen Kalenders) eingeteilt. Die Tage einer Dekade hatten folgende Namen: primidi, duodi, tridi, quartidi, quintidi, sextidi, septidi, octidi, nonani und decadi. Am 31. Dezember 1805 wurde der Kalender auf Anweisung Napoleons wieder aufgegeben, und man kehrte zum Gregorianischen Kalender zurück. Es gibt spezielle Kalender-Programme, die diese komplizierte Zeitrechnung in die Tage des Gregorianischen Kalenders umrechnen, auch viele Genealogieprogramme bieten diese Funktion. (jz)

Vereine

Visitenkarte

Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher (AKdFF)

Wer sind die Donauschwaben? Das sind die Menschen in Südosteuropa, deren Vorfahren vor 250 Jahren zu Zeiten von Maria Theresia und Joseph II. in Österreich-Ungarn angesiedelt wurden. Die meisten Nachkommen wurden vor 50 Jahren aus Ungarn vertrieben, in Jugoslawien in Konzentrationslagern vernichtet, in Rumänien wie die Siebenbürger Sachsen gegen Kopfgeld nach Deutschland entlassen. Viele kamen wieder in die Herkunftsländer der Vorfahren nach Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und ins Rheinland. Andere wanderten schon vor dem 1. Weltkrieg nach Amerika aus. Auch in Südamerika wurden Donauschwaben angesiedelt. Die Erinnerung an diese komplizierte Wanderungsgeschichte der Vorfahren und die Quellen dazu bewahrt der Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher e.V. (AkdFF) in seinem Archiv im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen.

Im Jahre 2000 feierte der Arbeitskreis sein 25-jähriges Bestehen. Als Band 87 erschien das von Paul Scherer mit Hilfe vieler Mitglieder zusammengestellte Handbuch des AkdFF mit einem Verzeichnis der über 700 Mitglieder. In der aktualisierten Version des Mitgliederverzeichnisses für 2001 sind schon wieder weitere neue Mitglieder verzeichnet, besonders erfreulich die Bildung der ungarischen Gruppe des Arbeitskreises ungarndeutscher Familienforscher in Baja. Damit wächst die Zahl der ausländischen Mitglieder weiter an, nachdem sich schon 1998 ein nordamerikanischer Zweig der englischsprachigen Mitglieder gebildet hat. Diese Mitglieder erhalten die vierteljährlich erscheinenden Forschungsblätter in einer englischen Version, die nur übers Internet verteilt wird. Der Ursprung der Internet-Aktivitäten liegt in den USA: Dort hatte Bob Madler bereits 1995 eine offene Mailingliste mit dem Namen Banat-L@rootsweb.com ins Leben gerufen, in der überwiegend englischsprachige Teilnehmer über alle Aspekte der Familienforschung in Südosteuropa (also nicht nur im Banat) von der Auswanderung bis zum Tanzen, Feiern und Essen diskutieren. Jeder kann mitmachen, eine Vereinszugehörigkeit ist nicht erforderlich. Teilnehmer dieser Liste wie z.B. Rick Heli und Monika Ferrier (Mitglieder im AkdFF) waren die Pioniere beim Aufbau der Südosteuropa-Webseiten von genealogy.net. Erst viel später, als Computer und Internet auch bei uns erschwinglich wurden, war der AkdFF bald dabei. Die Webseite des Vereins heißt: http://akdff.genealogy.net, die Mailingliste akdff-L@genealogy.net wird von Günter Junkers betreut, er bearbeitet auch die Mails, die an akdff@genealogy.net gehen. Die Zahl der Familienbücher und Veröffentlichungen, die innerhalb der Reihe unserer donauschwäbischen Herkunftsforschung erschienen sind, geht bald auf die Zahl 100 zu, eine stolze Leistung. Unsere Mitglieder veröffentlichen auch selbstständig im Rahmen der Heimatortsgemeinschaften oder privat ihre Familienbücher.

In der Chronik des Arbeitskreises spielt einerseits die Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher mit ihrer Forschungsstelle Südosteuropa eine wichtige Geburtshelferrolle. Hans Bartsch (1901-1994) war bei der Gründungsversammlung aktiv dabei, später auch Ehrenmitglied, andererseits war als Vertreter der donauschwäbischen Landsmannschaft und Hausherr in Sindelfingen Jakob Wolf (1914-1979) eine wichtige Stütze. Der Gründungsvorsitzende Wilfried Kniesel (*1922 in Beschka/Syrmien) hat bis 1990 den Arbeitskreis erfolgreich geführt und aufgebaut. Heute ist Anton Wirth (*1939 in Vecses/Ofner Bergland) Vorsitzender. Seit 2000 hat der Arbeitskreis erweiterte Arbeitsmöglichkeiten für die Bibliothek und die zahlreichen Mikrofilme von überwiegend ungarischen Kirchenbüchern erhalten. Eine hauptamtliche Kraft ist für die Geschäftsstelle und die Bibliothek eingestellt worden. Anders wäre die umfangreiche Arbeit bei der Betreuung der Mitglieder nicht mehr zu bewältigen gewesen.

Anschrift: Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher e.V. (AkdFF), Goldmühlestr. 30, 71065 Sindelfingen, Tel. 07031-7937637; Öffnungszeit der Geschäftsstelle: donnerstags 10-16 Uhr (gj)


Treffpunkt Postdam

Rückblick auf den 53. Deutschen Genealogentag

Vom 14. - 17. September 2001 fand in Potsdam die größte überregionale genealogische Veranstaltung Deutschlands statt, der Deutsche Genealogentag. Wie jedes Jahr organisiert einer der 60 Mitgliedsvereine der DAGV (Deutsche Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Verbände) diesen Fachkongress, diesmal der Herold - Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin e.V. Mehr als 300 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich an vier Tagen Fachvorträge über die verschiedensten aktuellen Themen der Familienforschung anzuhören. Weiterhin wurden diverse Exkursionen angeboten, vor allem in die nahegelegenen Archive Berlins und Brandenburgs. Viele Vereine nutzten den Genealogentag, um in diversen "Sondertreffen" Begegnungen ihrer Mitglieder zu ermöglichen.

Das Thema Computergenealogie nahm einen breiten Raum auf dem Genealogentag ein. So zeigte der 1. Vorsitzende des Vereins für Computergenealogie, Arthur Teschler, in einem Übersichtsvortrag am Samstag Abend Wege und Möglichkeiten, wie auch schon mit sehr geringen Kosten ein sinnvoller Einstieg in die Computergenealogie und die Nutzung des Internets möglich ist. Eine Zusammenfassung dieses interessanten Vortrages werden wir in der gedruckten Ausgabe der Computergenalogie 04/2001 veröffentlichen. Am Sonntag Abend hielt Manuel Aicher einen Vortrag zum immer wieder heiß diskutierten Thema "Genealogie und Datenschutz".

Am Sonntag präsentierte der Verein für Computergenalogie in einem Vortrag einen Überblick über seine diversen Internetprojekte. Dabei konnte auch live im Internet verfolgt werden, wie einfach es z. B. ist, die eigene Gedcom-Datei in die mit ca. 800.000 Einträgen größte deutschsprachige Stammbaum-Datenbank GedBas einzuspielen. Anschließend wurde die FOKO-Datenbank ausführlich demonstriert. Am Rande des Genealogentages wurde der Verein für Computergenealogie beauftragt, die FOKO-Daten wieder auf einer CD zu publizieren. Diese wird voraussichtlich Anfang 2002 erhältlich sein.

Neben den Vorträgen und Exkursionen fand am Samstag und Sonntag eine begleitende Ausstellung statt. Vereine, Verlage und Softwarehersteller präsentierten hier die neuesten genealogischen Produkte und Projekte. Die Softwareautoren von AGES, Ahn, Gen-Plus-Win, GES-2000 und GF-Ahnen nahmen den Genealogentag wahr, um mit Ihren Kunden und Interessenten zu diskutieren und über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Der Verein für Computergenealogie war ebenso mit einem eigenen Stand vertreten wie der Verlag der Computergenealogie, die Firma Genealogie-Service.de GmbH. Druckfrisch konnte die 3. Ausgabe der Computergenealogie präsentiert werden. Die Redaktion der Computergenealogie war zahlreich vertreten und nutzte den Genealogentag auch zu einem persönlichen Redaktionstreffen, das sonst nur "virtuell" per E-Mail stattfindet. Weiterhin hatte der Herold die Potsdamer Öffentlichkeit am Samstag zu einem so genannten "Schnuppertag" eingeladen. In zwei Vorträgen konnten die Teilnehmer erfahren, wie man am besten mit der Familienforschung beginnt.

Den Organisatoren des Herold gebührt ein großes Lob für die perfekte Organisation des Genealogentages. Der nächste findet vom 20.-23. September 2002 in Bremen statt. Der Veranstalter "Die Maus - Gesellschaft für Familienforschung in Bremen e. V.", stellt diesen Genealogentag unter das Motto "Über Bremen in die Welt". Schon jetzt sollten sich alle Familienforscher diesen Termin im Kalender notieren. (kpw)

Kaleidoskop

FOKO-Suchergebnisanzeige verbessert

Die Anzeige von Suchergebnissen in der FOKO-Datenbank http://foko.genealogy.net, der mit ca. 650.000 Namensnachweisen größten deutschen Genealogie-Kontaktbörse, wurde jetzt etwas geändert. Zu den bisher schon angezeigten Ortsnamen werden nun auch direkt die Postleitzahl und das Territorium mit ausgegeben. Da viele Orte gleichen Namens existieren, ist diese Ausgabe doch sehr wichtig geworden, um so dem Forscher noch bessere Auswahlkriterien vor einer möglichen Kontaktaufnahme zu einem anderen Forscher zu geben. (kpw)

CompGen-CD

Im Dezember 2001 wird der Verein für Computergenealogie zum dritten Mal eine CD herausgeben. Auf der CD werden dieses Mal sowohl die komplette, aktuelle Website www.genealogy.net zu finden sein (immerhin über 3000 genealogische Informationsseiten), wie auch alle alten Ausgaben der Zeitschrift Computergenealogie (als PDF-Dateien). Weiterhin wird die CD viele genealogische Programme enthalten und stellt somit eine ideale, kostengünstige Möglichkeit dar, um "offline zu surfen" und neue Programme zu testen, ohne lange Download-Zeiten in Anspruch nehmen zu müssen. Alle Mitglieder des Vereins für Computergenealogie, die im Jahr 2001 Mitglied sind, bekommen die CD kostenlos, ebenso wie die Zeitschrift Computergenealogie. Übrigens: wer noch vor dem 31.12. Mitglied wird, erhält alle bisherigen Hefte des Jahres 2001 nachgeliefert. Einen Mitgliedsantrag kann man online stellen unter: Aufnahmeantrag. (kpw)

Archiv-Liste der Aufsätze der Norddeutschen Familienkunde

Unter http://www.genealogy.net/gene/publikationen/nfk findet man nun eine Übersicht der Artikel der Norddeutschen Familienkunde. Die NFK erschien von 1952 bis 1991 , wobei sie seit 1987 ein Bestandteil der Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde (ZNF) war, die auch bereits unter http://www.genealogy.net/gene/publikationen/znf zu finden ist. (as)