Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/024
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Als er auf seinem Sterbelager die treue Gattin um ihn weinen sah, tröstete er sie, ihr voraussagend, daß, ehe zwei Jahre vergingen, sie ihm folgen werde — eine wahr gewordene Vorhersage. — Christian Spamer erreichte ein Alter von 76 Jahren 8 Monaten und 18 Tagen. Er war nicht nur seinen Pfarrkindern, sondern war und bleibt auch seiner eigenen Familie, welcher er den Weg zu höheren Lebensberufen eröffnet hat, das schönste Vorbild eines wahrhaft frommen, pflichtgetreuen Mannes und liebevollen, fürsorgenden Gatten und Vaters.
Noch heute bezeugen zwei aufbewahrte Ehrengaben, welche ihm zur Feier seines 50jährigen Dienstjubiläums im Jahre 1840 überreicht worden sind, die Liebe und Verehrung, welche er sich in seinen Gemeinden, wie auch in weiteren Kreisen erworben hat: eine Prachtbibel mit der Widmung „Ehrengeschenk am Jubelfeste des Herrn Pfarrers Spamer von seinen Gemeinden“, und das Diplom, in welchem seine Vaterstadt Schotten ihn zu ihrem Ehrenbürger aufgenommen hat. — Seine Witwe zog am 16. Oktober 1847 zu ihren Kindern nach Hermannstein. Leider wurde sie, die noch rüstig war an Körper und Geist, schon im nächsten Frühjahre von der Grippe ergriffen. Zu dieser Krankheit gesellte sich Lungenentzündung und mußte sie am 23. April 1848, im Alter von 71 Jahren 4 Monaten und 29 Tagen, diesem Leiden erliegen. Katharina Barbara Spamer, geb. Rühl, war, wie dies in ihres Sohnes Christian Autobiographie vielfach geschildert ist, eine besonders kräftige, energische, kluge Frau und eine treue, liebevolle Mutter. Ihrer hohen, schlanken Gestalt erinnere ich mich noch wohl aus ihrer im Hermannsteiner Pfarrhause verbrachten letzten Lebenszeit; — ihre sterbliche Hülle ist auf dortigem Friedhofe zur Ruhe bestattet.
Am 25. November 1776 in Schotten geboren, verheiratete Katharina sich in ihrem 21. Lebensjahre; sie war die ältere zweier Schwestern, der einzigen Kinder von Johann Konrad Rühl. Dieser letztere wurde am 20. Januar 1749 in Schotten geboren, am 21. eodem getauft, und starb am 30. April 1831 auf der Papiermühle bei Kesselbach, im Hause seiner jüngeren Tochter Dorothea Dornemann, in Folge eines Schlagflusses. Er erreichte ein Alter von 82 Jahren 3 Monaten und 10 Tagen. Eine Erinnerung an ihn sind 2 in meiner Münzsammlung befindliche Augsburger Konventionstaler, welche er s. Z. seinen Enkeln Christian Spamer in Hermannstein und Katharina Dornemann als Brauttaler geschenkt hat und von meinem Vater aufbewahrt worden sind.
Von seinen Vorfahren sind noch bekannt:
1. seine Eltern: Joh. Peter Rühl, Bürger und Metzgermeister in Schotten, und Anna Elisabetha Margaretha Hofmann, getraut am 30. November 1747;
2. seine Großeltern: Joh. Konrad Rühl, getraut mit Katharina Spamer am 17. November 1702 in erster Ehe und mit Anna Dorothea Spamer am 13. Februar 1727 in zweiter Ehe. Welche dieser beiden Schwestern die Stammmutter war, ist unbekannt. Interessant für die Wiederkehr der Namen ist es, daß die zwei Urenkelinnen einer dieser beiden Schwestern Katharina Barbara und Anna Dorothea Rühl, — die beiden Töchter des 1749 geborenen Joh. Konrad Rühl — mit den Vornamen ihrer Urgroßmutter und Urgroßtante benannt sind, und eine dieser Urenkelinnen, Katharina Barbara Rühl, wieder einen Spamer geheiratet hat.
Der ältere Joh. Konrad Rühl hatte einen Bruder Ernst Rühl, deren gemeinsame Mutter war Elise Margaretha, geb. Schwalb, und deren Mutter war Anna Kunigunde Schwalbin.
Die Mutter von Katharina Barbara Rühl, Ehefrau des Pfarrers Christian Spamer in Crainfeld, war Eva Gertraud Bechtold, geboren am 11. November 1751 in Schotten, gestorben am 25. Mai 1803; und waren deren Eltern: Joh. Heinrich Bechtold, Bürger und Leineweber in Schotten, und Katharina Barbara, geb. Becker, so daß die Vornamen der Crainfelder Pfarrin auch die ihrer Großmutter mütterlicherseits gewesen sind.