Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/016

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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Mehlthau gefallen; denn diese sind über alle Beschreibung schlecht, so klein und dünn, daß wir nie dergleichen gehabt haben: doch auch dieses kann auf der anderen Seite die gute Folge haben, daß nicht viele Rüben zum Kaffee können genommen werden, und folglich der Kaffee desto besser werden wird.“

Der Wunsch, auf einer besser dotierten Pfarrstelle, als es die Crainfelder war, seine Einnahme zu erhöhen, was er als die Pflicht eines treuen Familienvaters ansah, veranlaßte Christian Spamer mehrfach, und auch noch in vorgerückten Jahren, sich um solche bessere Stellen zu bewerben. Doch nahm er es mit Gleichmut auf, wenn eine solche Bewerbung ohne Erfolg blieb. So schreibt er am 24. Februar 1833:

„Lieber Christian und liebes Katharinchen! Der vormalige Pfarrer Dippel dahier schrieb oft in dem alten, die Pfarrgüter, Besoldungen ec. enthaltenden Buche, zu seiner Erheiterung:

Wie's Gott gefällt, so lauf's hinaus,
Ich lasse die Vögelein sorgen;
Kommt mir das Glück nicht heut zu Haus,
So kommt's, ob Gott will, morgen.
Was mir ist beschert, bleibt unverwehrt,
Ob sich's schon thut verziehen:
Dank Gott mit Fleiß, — soll's sein, so sei's,
Er kann mein Glück wohl fügen!

Dieses Verschen steht, von 1622 an, vor jedem folgenden Jahreswechsel in dem Buche. So denke ich auch bei meinem Wunsche — noch in meinem Alter auf eine andere Pfarrstelle zu kommen. Ich kann mich über das Glück durchaus nicht beschweren; dasselbige ist mir schon lange in's Haus gekommen; ich erkenne es dankbar an und bin auch wahrhaft zufrieden! — Hingegen hat der Mensch — es mag so gut mit ihm stehen, als er es nur verlangen kann, — immer noch Wünsche zum Besseren. — Nun, wie's Gott gefällt, so lauf's hinaus!“

Am 30. Januar 1834 schreibt der Vater seinem Sohne unter anderem auch über einen heftigen Anfall von Rheumatismus, dieses erblichen Familienübels, von welchem auch der Hermannsteiner Pfarrer in der Folge lange und schmerzhaft heimgesucht wurde:

„Mein lieber Sohn! Deine Kinder haben uns Traurigkeit und Freude verursachet: Traurigkeit durch ihre Leiden; Freudigkeit durch die glückliche Befreiung von denselben. — Auch ich habe seit dem 12. d. M. mein altes Uebel im Rückkreuz wieder! — Jedoch es hat schon viel von seiner Stärke verloren; und ich habe gegründete Hoffnung, in wenigen Tagen ganz davon befreit zu werden. Ich hatte mir solches durch Erkältung zugezogen. Seit Anfang dieses Kirchenjahres predige ich nämlich über das 5te, 6te und 7te Kapitel Matthäi, oder die sogenannte Bergpredigt, und bin bis jetzo gekommen bis zu Ende des 16. Verses im 5. Kapitel. Bei diesem Stande der Dinge kann ich also keine Zuflucht zu meinem alten Schatzkästchen nehmen, sondern es muß jeden Samstag Abend eine neue Disposition ausgearbeitet werden, welches mir wahres Vergnügen macht. Allein — bald werde ich damit früher, bald später fertig, und am 11. d. M. beschäftigte mich diese Ausarbeitung bis zum Sonntag Morgen 2 ½ Uhr. Während der Nacht war es nun kalt in der Stube geworden, weil ich in der Andacht an's Feuerschüren nicht gedacht hatte. Durch das Stillsitzen und durch die kalte Stube war mein Körper aber so kalt wie Eis geworden, welches ich erst merkte, wie ich mit der Arbeit fertig war und aufstehen wollte: wo ich dann auch zu gleicher Zeit eine große Steifheit im Rückkreuz empfande. — Der nämliche Fall trat nun abermal in der Nacht vom vorigen Samstag auf den Sonntag ein: — und so wurde dieses Uebel auf den höchsten Punkt gesteigert: dennoch hielt ich am vorigen Sonntag