Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/014

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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Hoffnung, daß er gut sein wird! Nach dem Kaffeetrinken will ich besser schreiben! — Der Kaffee ist getrunken; es war aber nichts Sonderliches daran! obgleich meine Frau versicherte: sie habe zwei Mäschen Kaffeebohnen genommen; sie giebt die Ursache des nicht angenehmen Geschmacks in der geringen Güte der Kaffeebohnen an; — wovon ich auch selbst überzeugt bin, obgleich das Pfund davon „32 kr.“ in Frankfurt gekostet hat. — Jetzt geht eine ernstere Schreiberei an!“

Am 23. November 1828 richtet der Vater folgenden Freudenbrief an seinen Sohn in Hermannstein, nach dessen, am 24. Oktober genannten Jahres, erfolgter Verlobung mit Katharina Dornemann:

„Mein Allerliebster! Du wirst Dir leicht vorstellen können, welches Freudengefühl Dein Schreiben vom 31. v. M. das Herz Deiner Dich so zärtlich liebenden Eltern erregte! Diese Stunde, in welcher wir den so wichtigen Entschluß, für das Glück Deines Lebens, von Dir erfuhren, ist eine der glücklichsten Stunden unseres Lebens gewesen; und zwar um so mehr, weil Dein eigenes Gefühl, Deine eigene Ueberzeugung so ganz mit unserem Wunsche und unserer Ueberzeugung überein gestimmt hat. Du kannst daher des herzlichsten Beifalls und des zärtlichsten Segens Deiner Eltern, die Dich so innig lieben, in dieser wichtigen Angelegenheit Deines Lebens, gewiß versichert sein! Katharinchen hat sich bei dieser so wichtigen Sache sehr vortheilhaft benommen, welches uns, so wie Dir, recht erfreuend gewesen ist! Du schreibst: „auch gegen die scheinbare Verzögerung des K. bis auf künftige Ostern, wünschtest Du den Vollzug dieser Sache zu beschleunigen“. — Es kommt also ganz auf Dich an: zu welcher Zeit und an welchem Tage Du und ich auf der Rabenau in dieser Absicht zusammen kommen wollen, um das zu diesem Zweck Erforderliche einzuleiten, zu bereden und zu schreiben. — Auf heute bin ich der Amtsarbeiten herzlich statt: ich habe heute vor der Morgenkirche eine Privatbeichte, dann Predigt, Abendmahl, wieder drei Privatcommunionen gehabt, Personalien geschrieben, Betstunde gehalten und eine Taufe gehabt, — und morgen habe ich wieder eine Leichenpredigt in Bermuthshain zu halten. Manchmal kommen die Arbeiten mit Haufen — daß man beinahe unwillig werden muß! — doch gut, daß es nicht jeden Tag so gehet! — Ich empfehle Dich dem Schutz des Allerhöchsten! - sehe einem baldigen Schreiben von Dir entgegen, — grüße, küsse und drücke Dich an mein Herz! — und das Nämliche thut auch Deine treue, Dich herzlich liebende Mutter!“

Zum 2. Februar 1831 überbringt der väterliche Geburtstagsbrief dem Sohne folgende Verse:
Der Monat Februar ist wichtig für mein Leben;
Vor acht und zwanzig Jahr, da hat er mir gegeben
Den Sohn, an dem ich stets mit ganzem Herzen hing,
Weil er mir folgsam war und Tugendwege ging.
Mariä Reinigung, dies war der Tag der Freude,
An dem geboren ward der, den ich liebe heute —
Und bis in Ewigkeit: mein zweiter braver Sohn,
Der Himmel gebe ihm stets seinen besten Lohn!
Gott lasse ihn noch lang auf dieser Erde leben,
Er leite ihn so fort, dem Guten nachzustreben
Wie er's bisher gethan in allem seinem Thun,
So wird auf ihm allzeit der Gottheit Segen ruhn.
In seinen, Amte laß ihn Deinen Segen spüren,
Daß Deines Wortes Lehr' in Kirch' und Schul' mög' rühren
Zu Deines Namens Ruhm und zu der Menschen Heil,
Sie Alle, die daran von Herzen nehmen Theil.