Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1/68

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1
<<<Vorherige Seite
[67]
Nächste Seite>>>
[69]
Hilgers-Chronik Band1.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



Warum? Wenn dieser gute Kenner des Broichs bei alten erfahrenen Ackerleuten, welche über ein halb Jahrhundert auf demselben geschafft, erkundigt, er wäre eines anderen belehrt worden. Weiter schreibt der gute Kenner, mit dem Verkauf des Broichs hatten die Pächter mit anderem Lande auf dem Bruche abgefunden werden können. Das ist ein sichrer Trost. Dieser Schreiber kennt vielleicht nicht den Unterschied zwischen Broich u. Blech. Letzteres, was verkauft werden soll, ist guter Lehmboden u. sichert seine Einsaat, wogegen Bruchboden meistens durchgründiger Mohrboden mit leichtem Sandboden durchsetzt ist u. keine sichere Einsaat hat. Wo ist derjenige, der sich dafür einsetzt u. Bürgschaft leistet um den Schaden in dieser Beziehung zu ersetzen. Beweis? Wie oft haben die Landwirte im Frühjahr bei spätem Frost u. bei scharfem Winde das Nachsehen (Nachäen) der Saat gehabt. Das Saatgut war verloren u. doppeltes Saatgut notwendig mit neuer Arbeit. Weiter sagt dieser Kenner die Substanz könne ergänzt werden durch Verbesserung der Weidenkultur u. Pappeln, welche angepflanzt würden. Erstes ist ganz zu verwerfen, denn die Erfahrung hat es gebracht, dass die Kosten der Unterhaltung zu groß sind u. der Transport zu schwierig u. zu teuer wird u. daher im Broiche die Korbweidenkultur kein Gewinn bringt. Gewiss, die Anpflanzung von Pappeln wird wohl das richtige sein, um später der Gemeinde reichen Ertrag zu sichern, doch auch hier liegt eine Schattenseite vor. Warum? Weil von frevelhafter Hand der Gemeinde Pappeln den Garaus gemacht worden ist. In früheren Jahren war diese Vernichtung durch Abhauen sehr empörend u. daher ruchlos. Noch dieses letzte Frühjahr ging eine Bekanntmachung durch die Öffentlichkeit, da die Pappeln ruiniert worden sind u. Strafe androht. Weiter wird in den Vordergrund geschoben u. gesagt die Pacht könnte dann um ein Drittel erniedrigt werden. Das sind nur Reizmittel u. Lockungen, um die Gegner des Verkaufs umzustimmen. Wer wird es wagen, hierfür die Verantwortung zu übernehmen. Diese Worte sind Seifenblasen, welche in der Luft zerplatzen u. in nichts aufgehen. Auch schreibt er weiter, die Wege könnten dann verbessert werden. Welch erbärmliches
(hier endet der obere Teil der Seite)
Versprechen. Heute ist die Zusammenlegung der Feldflur in Arbeit, neue Wege müssen geschaffen werden. Unsere Kindes Kinder werden daran zu tragen haben, diese Kosten zu bestreiten, ohne dass die von alters her nachlässige Broichstraße in Stand gesetzt wird. Der gute Kenner glaubt dies selbst nicht. Hilgers.