Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1/64
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Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1 | |
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Wenn der Bürgermeister öffentlich sagt, ich persönlich habe kein Interesse am Verkauf des Bruches, so kann man dies nicht als bare Münze hinnehmen, denn er setzt sich in aller Form des Verkaufs ein, indem er schon alle Wege beschritten, die notwendig waren, um den Verkauf perfekt zu machen. Eigene Erklärung. Weiter legt er die Drohung an den Tag über Steuerverhältnisse, dass im nächsten Jahre eine weitere Steigerung u. damit eine erneute Belastung der Bürger notwendig sei, wenn ein Bruchverkauf nicht stattfinde. Auch wird hervorgehoben, dass die Überweisung an Reichseinkommensteuern von Jahr zu Jahr mehr herunter, die Armen- u. Schullasten dauernd in die Höhe gehen. Nicht die Beamtengehälter? So hören wir weiter in seinem Vortrage, dass die Gemeinde 28.000 Mark an Steuern einbringen, 15.000 Mark nur allein an Beamtengehälter u. dgl. gezahlt werden.
Man erdreistet sich sogar zu sagen, davon bekomm ich am ersten mein Geld, ist das nicht für manchen Bürger hierselbst sehr krass gesprochen u. entspricht dies für ein gebildeten Beamten der Feinheit seiner Ausdrücke. Gehört dies zur Sache?
Ja, das schwarz malen hört nicht auf, es heißt weiter:
Falls dieses Angebot ausgeschlagen würde, stehe zu erwarten, dass die Gemeinde nicht mehr als unterstützungsbedürftig anzusehen sei, da sie selbst eine Besserung der schwierigen Finanzlage ablehne.
Weiter lesen wir. Es setzten sich einige Pächter durch, dass sie weiter billig von der Gemeinde pachten können. Es ist traurig dem Einsender sagen zu müssen, dass bei dem ganzen Verhältnis der Pacht im Bruche nichts unter Preis vergeben ist. Die schlechten, schwierigen Zufahrtsstraßen spotten doch auch oft jeder Beschreibung, u. damit die weiten Wege, bringen zeitraubende Arbeit. Wer dies nicht in Rechnung setzt oder nicht anerkennt, der hat kein Anrecht auf seine Kenntnisse.
Der Artikelschreiber hat sich bemüht, in allen hier einlaufenden Blätter, seiner Hetze Luft zu machen u. die Wahrheit nicht abgewogen.
Müssen wir noch besser den Beweis erbringen?
Wir bestreiten nicht, dass 90 Bürger auf der Versammlung anwesend waren. Wir bestreiten aber mit Entschiedenheit, dass geschrieben wird. Auffällig war es sodann, dass so wenig Arbeiter erschienen waren. Welch oberflächliche Behauptung. Hier sucht man unverblümt u. plump die Stände gegeneinander auf zu
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reizen. Von sämtlichen Bürgern Nettesheim Butzheim hat niemand den Mut aufgebracht, gegen diese Zustände in der Presse Einspruch zu erheben.