Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1/24
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Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1 | |
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Der diensteifrige Küster u. Organist Werner Gladbach, welcher unter Pfr. Bollig u, Steenarts sein Amt verrichtete, hat auch hierselbst sein 50 jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Zu dieser Zeit war das Einkommen des Küsters noch sehr schwach. Es standen ihm daher noch einige Privilegien zu. Z. B. Er durfte gleich nach Neujahr sein so genanntes Brotgeld einholen, es betrug pro Haus 30 Pfg. aber es waren nicht allein die 30 Pfg. sondern auch die Kost, es war immer berechnet, wo Kaffee u. zu Mittag gespeist wurde. Diese Berechnung war unter den Bürgern der Gemeinde bekannt. Auch zur Ernte Zeit konnte der Küster seine Weizen Garben einholen. Es ist uns noch bekannt, wie verschiedene Bauern, ehe sie die Garben zum Vorschein brachten, dieselben auf der Tenne, büschten d. h. an den Wänden vorbei schlugen, mit dem Prinzip Ärger zu erregen. Ferner stand das Eier einholen in der Osterwoche noch in voller Blüte. Der alte Werner Gladbach war sehr sparsam, stellte damals auch selbst die Kerzen her. Seinem einzigen Sohne hatte er ein schönes Vermögen hinterlassen. Bis 1866 standen dem alten W. Gladbach drei Sänger im Choral zur Verfügung. Dies waren Peter Kirschbaum, Otto Brings u. Hilger Schmitz Frixheim, erstere Nettesheim.