Burger Lagerbuch/001

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Burger Lagerbuch
<<<Vorherige Seite
[XIV]
Nächste Seite>>>
[002]
BGV Abt Wk Heft 14.djvu

C) Das Lagerbuch Beschreibung des Haußes Burgh und wie es izo beschaffen. 1. Das Hauß Burgh liegt, von der Solinger Seithen hero anzusehen, auf einem Berge. Auf welchem Hauße die vorige Grafen und Hertzogen von dem Bergh ihre Residenz gehabt. Das Hauß aber, und sonderlich der beste Theil deßelben, ist nach dem Münsterischen Friedensschluß von der darauf gelegenen kayserlichen Besatzung unter Commando des Obristen Henrichen Plettenberg niedergerißen, wie auch alle Mauren und Thurme, sogar auch der Pferdsstall, Backhauß und Brauhauß, also daß nichts mehr unter Dach stehet alß das hohe Gebeu, so man von der Solinger Seithen her ersiehet neben der Kellnerey, so allein noch bewohnet wirdt und brauchbahr ist. Der auf dem inwendigen Schlossplatz vorhandenen schöne außgemauerte Bronnen ist etwa 110 Fuß tieff, welcher durch die obgemelte kayserliche Kriegsvöllcker voller Klumpensteinen und Kalck bey der demolition angefullet ist, vor einigen Jahren wieder außgesaubert und brauchbar gemacht, damit man nötiges Wasser darauß zum Gebrauch der Kellnereyen genießen möge. Nach Aufgang der Sonnen ist die Mauer auf einer Leyen aufgefuhrt geweßen, welche aber so gar niedergerißen, daß man uberal daruber steigen kann. Nach der Nordseiten, alwohe Backhauß und Brauhauß gestandten, ist die Mauer auch ein groß Stuck Weges ganz niedergefallen undt so beschaffen, daß, wann nicht reparirt wirdt, man daruber gehen und steigen. Nach der Solinger alß Westseithen ist alles noch ansehnlich und im Dache anzusehen und darin bisher erhalten. Nach der Sudtseithen, nach Heurath und Witzhellen zu, ist das hohe Geheuchte sehr baufällig. Und ist die nach der Oberfreyheit von außen außgehende Pfortte von dem vorderen Platze her mehrentheils niedergerißen neben der Mauren, daß man auch daruber steigen kan nach dem innersten Platze zu. 2. Vor dem Hauße auf der rechten Handt, nach der Kirchen zu, liegt ein Orthgen, genant die Witte Delle, worahn schießet ein Orth, so genant wirdt der Schultheißengartten. Auf der lincken Handt liegt ein klein Gartgen, so ein zeitlicher Kellner gebrauchet. Demnechst ist der Platz, worauff vor diesem eine Fontaine geweßen, so aber vergänglich. 1

<<<Vorherige Seite
[XIV]
Nächste Seite>>>
[002]