Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/39
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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910) | |
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Hand und Siegel konfirmierte Urbarium nicht aushändigen würde, daß sie dann alle wiederkommen, auch wohl eine größere Anzahl mit sich bringen, das Schloß stürmen und nicht des Kindes im Mutterleibe schonen wollten.“ Zum Schlusse bittet von Eben um einen strengen Amtsbefehl an die Kinsberger Untertanen, damit sich dieselben aller ferneren Tätlichkeiten enthalten und jeder das Seinige abwarte. - Schon am 27. Mai erfolgte derselbe in strengster Weise, und die im Wiederholungsfalle in Aussicht gestellte militärische Exekution wurde bereits am 29. vollzogen. Bei der am 1. Juni begonnenen Untersuchung leugneten die Rebellen fast alles, während von Eben alle einzelnen Klagepunkte aufrecht erhielt. Da aber unter demselben Datum der oberste Landeshauptmann Friedrich, Landgraf von Hessen-Darmstadt, Bischof zu Breslau, den Befehl erließ, an den Übeltätern „exempla zu statuieren, damit sich hinfüro andere daran spiegeln könnten“ - es waren nämlich gleichzeitig in Peterswaldau und einigen Orten in Böhmen gleiche Aufstände vorgekommen, so wurden die Haupträdelsführer Hans Höhn, Bäcker zu Schenkendorf, George Opitz, Zimmermann zu Jauernig, Heinrich Merten, Bauer zu Dittmannsdorf, und Christoph Ansorge, Gerichtsscholz zu Kynau, gefänglich eingezogen und in Jauer festgesetzt. Nachdem am 25. Juni das Urteil gesprochen war, wurden Höhn und Opitz Freitags den 28. bei Jauer „an gewisser Landstraße“ durch den Strang vom Leben zum Tode gebracht, Merten und Ansorge dagegen zu zehnwöchigem Gefängnis bei Wasser und Brot verurteilt, dem letzteren außerdem eine Geldstrafe von 50 Talern ad pios usus auferlegt, wovon die eine Hälfte den Franziskanern in Jauer, die andere aber den Weibern der zwei Erhängten gegeben wurde[1].
- ↑ I. 73 g. und Jauersche Manuskripte VI, 815.