Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/35

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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)
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Geschichte Burg Kinsberg.djvu
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Leider starb ihm am 19. Dezember 1611 seine Ehefrau im Alter von 35 Jahren auf dem Greiffenstein; sie wurde in der Gruft zu Greiffenberg neben ihrem ersten Gemahl beigesetzt. Auch von den aus dieser Ehe hervorgegangenen fünf Kindern starben vier, nur die älteste Tochter Anna Ursula, geboren am 6. Februar 1607, blieb am Leben.

Am 18. Februar 1613 schloß Graf Hohenzollern in Prag eine zweite Ehe mit Helene, geb. Berg, Freiin von der Taube und Leipa, und verlebte mit ihr seine letzten Lebensjahre auf der Burg Kinsberg. Er führte ein frommes, christliches Leben; seine Freundlichkeit gegen alle Untertanen wird besonders gerühmt. Er starb am 16. März 1622 und wurde am 10. Mai in der Kirche zu Dittmannsdorf beigesetzt[1]. Seine Witwe überließ die Sorgen der Verwaltung ihrem Burghauptmann von Reideburg, während sie sich ganz der Erziehung ihrer Stieftochter Anna Ursula und der eigenen Tochter Anna Katharina, geboren am 14. Mai 1618, widmete.

Unterdessen waren die Flammen des 30 jährigen Krieges hereingebrochen und drangen auch bis in unser stilles Felsental. Im Juli 1633 hausten auf dem Kinsberge die Kaiserlichen, die eben Schweidnitz belagerten[2]; auch die Schweden sollen sich in demselben Jahre hier aufgehalten und nach einem sagenhaften Schatze gesucht haben. Unter solchen Umständen mußte die Witwe Hohenzollern mit ihrer Tochter Anna Katharina —- Ursula hatte sich inzwischen mit dem Freiherrn Bernhard von Malzahn auf Neuschloß und Wirschkowitz bei Militsch ver-

  1. Alle persönlichen Nachrichten über Hohenzollern sind zwei Leichenpredigten auf ihn entnommen, von denen die eine vom Pastor Ulrich Kutschreuter in Dittmannsdorf und die andere vom Pastor Michael Ulmann in Schenkendorf und Bärsdorf gehalten wurde.
  2. Schmidt, Gesch. von Schweidnitz. II, 67.