Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826)/066
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den 12. April 1636 mit gedachtem Obristen, ob er wohl kränklich und schon 48 Jahre alt war. Mannteufel war zu Kurland 1590 geb., sein Vater war Obrist in polnischen Diensten, in welchem Dienst auch der Sohn seine Laufbahn begann, jedoch Kriegslust und der Wunsch sein Glück zu machen, bewogen ihn in östreichsche Dienste zu gehen, ob er hier wohl für eine Sache fechten mußte, die als Protestant gegen sein Gewissen hätte sein sollen, ja er mußte an Gräueln Antheil nehmen, von denen er selbst sagte, daß sie sein Herz verwundet hätten. Jedoch sehen wir es oft, und sahen es in den letzt vergangenen Jahren, der Soldat dient für Brod und Ehre, und trennt beides von seiner eignen Ueberzeugung, ja und wir tadeln mit Recht wenn der in Eid genommene, diesen Eid seiner Einsicht opfert. So gab es damals viele Protestanten im Kaiserl. Heere, die gegen ihre Glaubensgenossen fochten, so sahen wir schon Griechen gegen Griechen und später Schweitzer gegen Schweitzer stehen, und Vaterland und Blutsverwandte dem Eid und Solde opfern. Mannteufel bekam gleich bei seinem Eintrit in das Kaiserl. Heer, eine Compagnie in dem Würzburgschen Regiment, stand mit vor Magdeburg unter Tilly, half die unglückliche Stadt mit erobern, und zwar muß er besonders sich damit ausgezeichnet haben, weil er gleich nach der Eroberung, Obrist-Lieutenant im Adolph Hosteinschen Regiment, wurde. In der Schlacht bei Leipzig litt dieses Regiment außerordentlich, verlor seinen Chef, fast alle Offiziers, und auch