Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 2 (Strange)/148
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Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter (Strange) | |
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weder an vns loesen ind ledigen as dan so sullen Johan van Harue ind syne eruen des Sloss ind huyss mit syme begryffe der benden weyden, de seesstzich malder hauer ind noitturfftigen brant vyss vnsem busch die Ale vort der dienste ind foeren zo heuwe hauer ind brant allet we vurgecleirt steit vur yre erue behalden ind damit doin ind handelen mogen als mit anderen yren eygen proper erue ind guede Ind sy ensullen na der wyderloese vns amptz vurs. mit demseluen vnsem ampt ouer all nyt zo doin noch zo schaffen hauen dan darachter alleyne des Sloss ind huyss mit dem zobehoere ind des ghienen hy vurbenant vur yre Erffschafft, ind vorder nyt hauen ind gebruychen Wir hauen ouch dem vurg. Johan van Harue zo behoiff syn ind synre eruen zo befestigonge der vurg. vnser erfflicher gifft rechte erffschafft ind werschafft gedain ind doin vestlich in crafft disseluen brieffs Ind wir willen ind sullen in zokomenden zyden so dicke ind manchwerff In des vannoeden syn wurdet In vorder werschafft doin so we sich sulchs alles in eynre rechter steder erfflicher gifft zo rechte heyscht ind geburt Ind wir vnse eruen ind nakomlingen willen ind sullen Johan van Harue ind syne eruen by der vurg. vnser erfflicher gifft zo erfflichen ewigen zyden genedyncklich laissen hanthauen ind behalden Ouch hain wir Hertzouch vurg. vns in deser vnser genaden ind gifft vur vns vnse eruen ind nakomlingen vyssbehalden ind want Geylenkirchen eyn lehen vns Sloss ind lantz van Heinsberg is, dat sulch vurg. Sloss ind huyss Geylenkirchen mit synen grauen demmen weyeren vyscheryen vurhoeue ind begriffe ouch mit den zwelff morgen benden den weyden den seesstzich malder haueren ind noitturfftigen brande we vurbenoempt, vnse vnser eruen ind nakomlingen Hertzougen zo Guylge ind Heren zo Heinsberg darselffs zo Heinsberg lehen zo erfflichen ewigen zyden syn ind blyuen sall[1], damit wir de gemelte Johan van Harue vur
- ↑ Gemäss einem Extract empfing 1524 des andern Tags nach St. Aegidius, Clais von Harff Drost zu Geilenkirchen von Johann von Olmissen genannt Mulstroe (Herrn zur Hallen und zu Hückelhoven) damaligem Statthalter zu Heinsberg, Haus und Herrlichkeit Geilenkirchen mit allem Zubehör, gleich wie sein Vater selig dasselbe besessen, vorbehaltlich seiner Mutter ihre Leibzucht. — Nach obigem Lehenbrief war Geilenkirchen ein rechtes Mannlehen. Aber in dem Lehenbrief v. J. 1668 heisst es, dass „so lang Mannstamm vorhanden seyn wird, jederzeit dem ältesten Mannstamm weltlichen Stands dies Lehen allein gebühren, und in keine Tbeilung kommen solle, die Töchter aber daran kein Recht noch Zugang haben, auf des Mannstamms Abgang aber, alsdann die nächste Tochter darzu gelassen, und für sich und ihre eheliche Leibserben berechtiget, und so lange dieselben vorhanden, dergestalt belehnt werden sollen, dass diejenigen Töchter, welche an einen Rittermässigen von Harff sich verheiratben würden, den anderen in diesem Lehen jedesmal vorgezogen, dessen allein fähig sein, und dasselbe an die von Harff wieder einbringen sollen." Wann dies neue Lehensverhältniss erlangt worden, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, weil der nächst vorhergehende Lehenbrief sich nicht erhalten hat. — Schloss Geilenkirchen, welches Johann von Harff in einem ganz zerfallenen Zustand erhielt, liess derselbe von neuem aufbauen, und als es im J. 1543 in der Jülicher Fehde, mit Ausnahme zweier Thürme, vollständig abbrannte, so setzte sein Sohn Clais von Harff dasselbe wieder in Stand. Einer von diesen beiden Thürmen ist wohl derjenige, auf welchem die Examinations-Kammer, die Tortur und das Gefängniss war. Durch Herschiessung „einer zimblicher Summen gelts" bewirkten die Gebrüder Werner und Damian von Harff, dass Herzog Wolfgang Wilhelm durch Decret vom 5. July 1639 den Thurm von seinen Schrecknissen befreite. Ob dieser Thurm identisch ist mit dem wovon in einem Schreiben v. J. 1769 Meldung geschieht, vermag ich nicht zu sagen. In demselben heisst es nämlich: „Der Thurm fangt auch an sehr bawfällig zu werden, und sollte praeter propter vor Reparations-Kosten erfordern 70 ad 80 Rthlr. Ob dieser auch solle herunter genohmen werden oder ob derselb als ein Zeichen des Rittersitzes stehen bleiben soll, darüber erwarte gleichfals den gnädigen Befehl. Die Bürgerschaft hier zu Geylenkirchen bittet für denselben, weil die Ziehrath des Stättleins hierdurch benohmen würde." — Der Rittersitz Geilenkirchen verblieb den Herren von Harff bis zum J. 1802, wo Franz Ludwig Frh. von Harff denselben am 18. May dem Kaufhändler Joseph Kux zu Hünshoven verkaufte.