Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/053
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Lumpereien und Bübereien, dann bin ich immer zu haben! Aber um dir Tafel, Bücher und Hefte zu kaufen, bin ich nicht da; da kannst du dich anderswohin wenden!“ Das heißt doch, einen Knaben geradezu ins Verderben führen, nicht wahr! Aber Kwablua, so hieß dieser Knabe, blieb brav, verdiente sich mit Lastentragen und Botengängen sein Schulgeld, und was er sonst noch zum Lernen brauchte. Er trat dann später in das Lehrerseminar der Mission ein und ist heute einer unserer bravsten Lehrer, den Heiden und Christen achten und liebhaben.
Einer unserer Schüler, names Kwadwo, war bei einem Goldgräber, der ein böses Leben führte, in Dienst. Eines Tages trifft ihn sein Meister auf seiner Matte kniend und betend. „Entweder du hörst auf mit dem Beten oder du verlässest mein Haus!“ so schrie der Goldgräber den Jungen an. Am nächsten Morgen verließ Kwadwo das Haus seines Meisters; er wollte lieber auf den schönen Verdienst verzichten, als sich das Recht zum Gebet rauben lassen. Das war doch sicher ein braver Junge, ein Knabe, der weiß, was er will. Ich bin gewiß, daß noch viele unserer schwarzen Schüler ebenso gehandelt hätten.
Aber auch brave Mädchen gibt's in Afrika. Es ist mehr als einmal vorgekommen, daß Kleider von Missionaren in die Wäsche gegeben wurden, in denen sich noch allerlei Geldstücke befanden; doch wurden diese regelmäßig von den jugendlichen Wäscherinnen zurückgebracht.
Einst feierten wir ein Dankfest in der Kirche. Es wurde bekannt gegeben, daß von alt und jung so viel Dankopfer erwartet würden, als man eben leisten könne. Tags vorher stellten sich Mädchen und Buben bei mir ein: „Meister, wir haben nichts, um es morgen in den Gotteskasten zu legen; gib uns Arbeit, daß wir auch unser Dankopfer einlegen können!“ Was taten sie nun? Sie trugen Steine, Sand und rote Erde etwa vier Stunden lang, und das im heißen afrikanischen Sonnenbrand, und am Sonntag wanderten sie stolz und freudig mit dem buchstäblich erschwitzten