Am Brahmhof in Platjenwerbe
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Da in den Adreßbüchern von 1965 und 1969 nicht ersichtlich ist, wer der Eigentümer des Hauses ist, werden alle Personen alphabetisch aufgeführt.
Die Daten zu dem Jahr 1998 entstammen dem Telephonbuch. Hier kann es sein, daß die Person, die dort eingetragen ist, schon verstorben ist, aber der Anschluß nicht umgemeldet wurde. Die Erfassung des Jahres 1998 ist noch nicht abgeschlossen.
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Haus Nr.1 (Meyer)
- 1998: Meyer, Wilhelm
Haus Nr.2 (Christochowitz, Lamcken)
- 1965: Lamcken, Robert, kaufmännischer Angestellter (Haus Nr.127)
- 1969: Lamcken, Robert, kaufmännischer Angestellter
- 1998: Christochowitz, Gerhard
Haus Nr.3 (Wichmann)
Haus Nr.9 (Krudop, Jachens)
- 1922: Jachens, Hans erwirbt das Grundstück und erbaut darauf das heutige Haus
- 1965: Jachens, Martha, Hausfrau (Haus Nr.34)
- 1969: Jachens, Martha, Hausfrau
Haus Nr.12 (Thiemt, Klose)
- '1965: Thiemt, Gerhard, Maurer (Am Brahmhof 34a)
- 1969: Thiemt, Gerhard, Rentner, Thiemt, Fritz, Arbeiter
- 2004: Klose, geb. Drescher, Martha: Familienanzeige (105 Jahre alt)
Haus Nr.16 (Hassfurther)
Haus Nr.17 (Schlett)
Haus Nr.18 (Schmidt, Kopp)
- 1965: Kopp, Heinz, Schiffsingenieur (Haus Nr.99)
- 1969: Kopp, Heinz, Ingenieur
- 1998: Schmidt, Renate
Haus Nr.19 (Steil)
Haus Nr.20 (Bäumer)
- 1969: Bäumer, Kurt, Versicherungsangestellter
- 1998: Bäumer, Irina, Dr.med, Bäumer, Kurt
- 2005: Bäumer, Harald: Familienanzeige und Grabstätte
- 2012: Verkauf des Hauses
Haus Nr.21 (Schäfer, Hashagen)
- 1965: Hashagen, Ingrid, Hausfrau (Haus Nr.90)
- 1969: Hashagen, Ingrid, Hausfrau
- 1998: Schäfer, Wolfgang, Dr. med.
Haus Nr.22 (Grando, Linke)
- 1965: Linke, Kurt, Arbeiter (Haus Nr.121)
- 1969: Linke, Kurt, Arbeiter
Haus Nr.23 (Grabemann)
- 1965: Grabemann, Kurt, Diplomingenieur (Haus Nr.86)
- 1969: Grabemann, Kurt, Diplomingenieur
- 1998: Grabemann, Kurt, Prof. Dr., Diplomingenieur
Haus Nr.24 (Helpmann Kälte-Klima GmbH, Lorenz)
- 1960: Lorenz, Friedrich, Dr. med. zieht im Frühsommer 1960 mit der Familie in das neu gebaute Haus Haus Nr.97)
- 1965: Lorenz, Vorname nicht im Adreßbuch angegeben, Dr.med., praktischer Arzt (Haus Nr.96)
- 1969: Lorenz, Friedrich, Dr.med., praktischer Arzt
- 1998: Helpmann Kälte-Klima GmbH
Dr. med. Friedrich Lorenz
war der zweite Arzt, der mit seiner Familie im Erdgeschoss der Villa "Müller-Pearse" gewohnt hat. Er war Sachse, geb. am 21.12.1907 in Krebes im Vogtland. Schon sein Zungenschlag verriet, dass er nicht im plattdeutschen Sprachraum aufgewachsen war. Kriegs- und Nachkriegswirren hatten die Familie zunächst nach Balje in Kehdingen, Landkreis Stade, verschlagen. Dr. Lorenz, der während des Krieges als Sanitätsoffizier dienen musste, war in Balje als Landarzt tätig gewesen. Wer allerdings in Balje wohnte und seine Kinder auf eine höhere Schule schicken wollte, der hatte sich damals in ganz anderer Form mit der Schulwegfrage auseinander zu setzen als Eltern heute. Mangelhafte Verkehrsanbindung und die daraus folgenden unzumutbar langen Fahrzeiten zwangen dazu, zumindest jüngere Kinder während der Schulwochen z. B. in Stade bei Freunden, bekannten oder in Pension wohnen zu lassen.
Für den Sohn von Dr. Lorenz, Jahrgang 1941, ist die Zeit im Stader Pensionat bleibende und gelegentlich durchaus auch amüsiert erzählte Erinnerung geworden. Der Sohn und die älteste Tochter haben später ihr Abitur an Bremen-Vegesacker Gymnasien bestanden. Die zweite Tochter hat die Schule trotz des Umzugs nach Platjenwerbe noch in Stade abgeschlossen.
Dr. med. Lorenz hat die Prxis des verstorbenen Dr. med. Albert Schreuder zum 1. Oktober 1956 übernommen. Wohn- und Praxisanschrift war "Platjenwerbe, Holthorster Weg 1".
Praktischer Arzt, heute heißt es Arzt für Allgemeinmedizin, im Jahr 1956, das hieß Sprechstunden und Hausbesuche über Land und Erreichbarkeit fast rund um die Uhr. Der ärztliche Bereitschafts-Notdienst war 1956 noch nicht so straff durchorganisiert wie das heute der Fall ist.
Dr. Lorenz fuhr mit einem PKW über Land. Er besaß aber auch ein leichteres Motorrad. Er betreute Patienten z. B. in den heute Ritterhuder Ortsteilen, die bis zum 28. Oktober 1974 noch selbstständige Gemeinden waren, nämlich Osterhagen-Ihlpohl, Platjenwerbe und Stendorf. Er hatte aber auch im heute Schwaneweder Leuchtenburg und stark im angrenzenden Bremen-St. Magnus -und -Lesum Kranke zu besuchen und zu versorgen.
Dieser große geografische Raum war damals noch nicht so dicht wie heute besiedelt. Reges Bauen hatte aber besonders schon Bremen-Lesum nördlich der Umgehungsstraße (A270), Platjenwerbe und Ihlpohl verändert. Im niedersächsischen Gebietsteil gab es aber noch viele Kopfsteinpflasterstraßen und Wege, die mit Bauschutt, Schotter und Bruchfliesen von der Norddeutschen Steingutfabrik in Bremen-Grohn befahrbar gehalten wurden. Dr. Lorenz fuhr ohne Navigationsgerät. Dieses Hilfsmittel gab es damals noch nicht. Man kannte nicht einmal das Wort.
Im Frühjahr 1960 verlegte Dr. med. Lorenz Wohnung und Praxis in das von ihm neu erbaute Haus Am Brahmhof 24. Das war sicherlich von großem Vorteil. Das Erdgeschoss der Villa "Müller-Pearse" war funktional nicht für eine Arztwohnung und Arztpraxis gedacht, sondern mehr auf das Repräsentationsbedürfnis eines Bremer Großkaufmanns in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg zugeschnitten. Die Patienten mussten über den unbefestigten Holthorster Weg kommen oder den kleinen, heute fast zugewachsenen Pfad zwischen den Grundstücken Wolf und Siemer von der St.-Magnus-Straße nutzen.
Für die kassenärztliche Zulassung hat sich der freiberuflich tätige Artz den Altersschranken zu beugen, sonst nicht. Dr. med. Friedrich Lorenz hat bis in sein hohes Alter hinein in der Sprechstunde und ambulant kranke Mitmenschen betreut.
Dr. Lorenz reiste nicht nur regelmäßig zu ärztlichen Fortbildungsveranstaltungen. Der naturwissenschaftlich hoch interessierte Mediziner machte mit seiner Frau auch weite Urlaubsfahrten in das Ausland bis hin z. B. in den Fernen Osten und Südamerika.
Der alte grüne deutsche Reisepass, der später von dem Musterpass für die Europäische Gemeinschaft abgelöst worden ist, konnte dreimal verlängert werden. Seine Seiten 6 bis 32 waren für Sichtvermerke-Visas vorgesehen. Herr Dr. Lorenz konnte mal seinen Pass nicht mehr nutzen, weil die Seiten 6 bis 32 schon voll gestempelt waren. Freundlich lächelnd bat er darum zusätzliche Seiten in seinen Pass einzuheften. Diesem Wunsch konnten die Pass- und die Aufsichtsbehörde nicht stattgeben, weil die Seiten eines Reisepasses fest eingebunden und nicht nur locker eingeheftet sein müssen. Vor Ablauf der Gültigkeit musste der Doktor deshalb gebührenpflichtig einen neuen Pass erwerben.
Bei schönem Wetter konnte man an den Wochenenden dem älter gewordenen Ehepar auf seinen weiten Spaziergängen begegnen, etwa in Stendorf-Wollah, Habichthorst oder gar in der Lesumstoteler Feldmark.
Nach dem Tode ihres Mannes, er starb am 27.07.1995 und wurde in seinem Heimatdorf in Krebes im Vogtland beigesetzt, hat Frau Lorenz noch ein paar Jahre lang das Haus Am Brahmhof bewohnt. Dann zog sie hochbetagt in ein Heim in München, um dort ihren Kindern und Enkelkindern näher zu sein. Das Haus in Platjenwerbe wurde verkauft.
Auszug aus einem Bericht von Jürgen Lodemann
Haus Nr.25 (Lorenz, Bott)
- 1965: Bott, Fritz, Schiffsingenieur (Haus Nr.95)
- 1969: Bott, Fritz, Schiffsingenieur
- 1998: Lorenz, Günter
Haus Nr. 27A (Radler-Zirkus)
- 1998: Radler-Zirkus
Haus Nr.31 (Hüsmann, Meyer)
- 1998: Hüsmann, Heinz H., Meyer, Harald
Haus Nr.34 (Neemann)
- 1969: Neemann, Frerich, Rentner
Haus Nr.35 (Schmidt, Waldeck, Buse, Scholz)
- Alte Stubbener Hofstelle Nr.21
- 1909: Wessel, H., Zimmermann
- 1928: Wessel, Heinrich, Schiffbauer
- 1938: Wessel, Heinrich, Rentner
- 1965: Buse, Wilhelm, Tischler, Scholz, Harry, Schiffsingenieur (Haus Nr.21)
- 1969: Buse, Wilhelm, Tischler
- 1987: Buse, geb. Wessel, Gesine: Familienanzeige
- 1989: Buse, Wilhelm: Familienanzeige
- 1995: Buse, geb. Barusch, Herma: Familienanzeige
- 1998: Schmidt, Claus, Waldeck, Iris, Waldeck, Stefan
Haus Nr.98 (Lahrs)
- 1965: Lahrs, Friedrich, Geschäftsführer
- 1969: Lahrs, Carl, Geschäftsführer