Löbart Naußeden

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Disambiguation notice Löbardten ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Löbardten (Begriffsklärung).
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Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Löbart Naußeden



Einleitung

Löbart Naußeden, Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name kann sich vom deutschen Vornamen Loebardt ableiten, kann aber auch eine Verballhornung sein und sich auf einen Holzberuf beziehen.

  • preußisch-litauisch "lobere" = Lorbeer
  • prußisch "lub" = Rinde abziehen, Bast schälen und zupfen
  • "luba, lubbo" = Dielenbretter, Deckendiele
  • "lubbe" = laubenartiger Vorbau an den typisch prußischen Häusern


Allgemeine Information

  • Mehrere kleine Höfe, 13,5 km östlich von Memel, gegründet 1736[7]


Politische Einteilung

Löbart Naußeden war 1785 ein Chatoulldorf, 1916 eine Landgemeinde.[8]
1939 ist Löbart Naußeden ein Dorf in der Gemeinde Laugallen (Kr.Memel).[9]


  • Der Begriff Chatouller oder Schatullbauer bezieht sich auf den Wertfond der Forsten und auf die persönliche Schatullkasse der preußischen Kurfürsten, in die die Zinsen der Schatullbauern flossen. Diese Besitze entstanden im 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts durch Besiedlung von Wäldern. Die Schatullgüter waren wie die königlichen Domänengüter vorbildliche Einrichtungen um der Verelendung der leibeigenen (adligen) Bauern entgegenzuwirken und dem Adel vorzuleben, dass Bewirtschaftung auch ohne Ausbeutung möglich ist, was den zu mächtigen ostpreußischen Adel jedoch kaum beeindruckte. Besitzer eines Chatoul-Cölmischen Gutes waren freie Landeigentümer, die über ihre Güter frei disponieren und sie sogar verkaufen konnten. Sie waren zu keinerlei Scharwerk verpflichtet außer zu den königlichen Vorwerken und zu den Kriegs- und Passfuhren. Schatuller waren Waldbauern. Zeitweise hießen diese Ansiedler auch „Berahmunger“ nach der Berahmung genannten Besitzurkunde.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Löbart Naußeden gehörte 1785 zum Kirchspiel Memel, 1916 zum Kirchspiel Dawillen.[10]
Löbart Naußeden gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Dawillen, vor 1854 allerdings zum Kirchspiel Memel Land.

Friedhof

Die Lage der Friedhöfe in Schlappschill und Löbart Naußeden auf dem MTB


Der Friedhof von Löbart Nausseden ist erhalten. Der alte Teil ist um ein vielfaches erweitert worden. Er ist gepflegt und wird genutzt.
Seit ca. 1930 wurden hier auch Bewohner des angrenzenden Schlappschills beigesetzt.

Die Bilder wurden freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. Stand Mai 2012

Die Grabsteine des Friedhofes sind hier zu finden.


Bewohner


Verschiedenes

Karten

Löbardten auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe rechts an der Grenze Löbardten auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Löbardt Nauseden im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Löbardt Nauseden im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Löbardt-Nausseden im Messtischblatt 0293 Plicken, 0294 Laugallen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Laugallen (Kr.Memel) aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  3. Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
  4. Schroetterkarte (1802), Maßstab 1:160000
  5. Urmesstischblatt von 1860
  6. Messtischblatt 0293 Plicken, 0294 Laugallen (1910-1940), Maßstab 1:25000 © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
  7. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  8. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  9. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  10. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918