Piaulen

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Wappen der Stadt Memel

P i a u l e n

Bauerndorf im Kreis Memel
Memeland, O s t p r e u ß en
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Holzhäuser in Piaulen, Kreis Memel


Hierarchie


Dorfschule in Piaulen, Kreis Memel (2008)


Einleitung

Piaulen, Kreis Memel, Ostpreußen


Namen

Andere Namen und Schreibweisen


Allgemeine Information

  • Verstreute große und kleine Höfe, 20 km südöstlich von Memel, 1939: 252 Einwohner[5]
  • Hier fließt die Klische.
Wohnhäuser in Piaulen, Kreis Memel (2012)
Gebäude in Piaulen, Kreis Memel (2012)


Politische Einteilung

1939 ist Piaulen eine Gemeinde mit den Dörfern Klischen, Pempen und Piaulen.[6]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Piaulen gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Prökuls.

Katholische Kirche

Piaulen gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.

Friedhof

Piaulen hat einen alten Friedhof.

Lage

Lage des Friedhofs in Piaulen im Messtischblatt


Standesamt

Piaulen gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Prökuls.


Bewohner.png Bewohner


Schule

Piaulen hatte eine Schule.

Memeler Dampfboot

29.01.1931: 42 Jahre Schule Piaulen

Landschaft bei Piaulen, Kreis Memel (2008)

Am 1.Februar kann die Schule Piaulen bei Prökuls auf ein 42jähriges Bestehen zurückblicken. Die Gründung dieser Schule wurde schon im Jahre 1841 in Aussicht genommen. In demselben Jahre wurde nämlich von dem Königlichen Forstfiskus in einem Weideabfindungsrezeß das jetzige Schulland in der Feldmark Piaulen ausgesetzt. Seit dem Jahre 1852 datieren die ersten Verhandlungen zwecks Gründung der Schule. Im Laufe der Zeit zerschlugen sich die Verhandlungen aber. Neu aufgenommen wurden sie im Jahre 1888. Man ging jetzt ernstlich ans Werk, und so wurde denn am 1.Februar 1889 die Schule zu Piaulen gegründet. Das Schulzimmer befand sich in der Wohnung des Kätners Molinnus-Klischen. Die Lehrerwohnung, bestehend aus zwei Wohnzimmern, einer kleinen Küche und entsprechenden Wirtschaftsräumen, mietete man bei dem Besitzer Bowien in Piaulen ein. Am 28. Mai 1891, vormittags 10 Uhr, während der Pause, brach plötzlich in dem Schulhause Feuer aus. Die Verwirrung war unbeschreiblich. Die Kinder versuchten in das brennende Haus zu steigen, um ihre Schulbücher zu retten. Nur durch das energische Einschreiten des Lehrers wurden sie daran gehindert, sonst wären wohl Unglücksfälle unvermeidlich gewesen. Der Lehrer drang drei Mal in das brennende Haus und es gelang ihm, wenigstens die Listen und Hefte zu retten; alles andere wurde ein Raub der Flammen. Es wurde angenommen, daß zwei Mädchen, die Tochter des Hausbesitzers und ein anderes, welche in der Pause auf dem Boden nach jungen Kätzchen gesucht und sich dabei wohl eines Streichholzes bedienten, den Brand verursacht hatten. Nun wurde die Schule bei dem Besitzer Bowien, wo sich auch die Lehrerwohnung befand, eingemietet. Da jedoch der gemietete Raum für die Schule sehr klein und niedrig war, ging man im Jahre 1899 an den Neubau der Schule. Da das 6,825 Hektar große Schulland seiner Lage wegen als Schulbauplatz ungeeignet war, wurde von dem Besitzer Rugullis-Piaulen eine Parzelle in einer Größe von zwei Morgen südlich der Chaussee Prökuls-Klischen, nicht weit von der Klischener Brücke gelegen, zu diesem Zwecke gekauft. Hier wurde die Schule gebaut. Nach öffentlicher Ausbietung erhielt der Bauunternehmer A. Hoffmann- Memel als Mindestfordernder den Zuschlag. Begonnen wurde der Bau in der zweiten Hälfte des Monats August 1899; noch im Herbste desselben Jahres war der Rohbau fertiggestellt. Im Frühjahr ging das Baugeschäft von A.Hoffmann-Memel in die Hände der Herren W. Richtsmeier und Kirschner über, welche den Bau beendeten. Am 1.August 1900 war das Schulgehöft fertiggestellt; am 15.August wurde es durch den Lehrer bezogen. Am 28.September 1900 fand die amtliche Einweihung des Schulhauses statt. In den Jahren 1902-1904 wurde von dem Lehrer Bautzus der Obstgarten angelegt.

So steht die Schule da gleich einem Schmuckkästchen zur Zierde des Dorfes, umgeben von Tyrus-Moorwiesen und dem König-Wilhelm-Kanal. Der erste Lehrer hieß Wilhelm Schuster, er amtierte vom 1.Februar 1889 bis 1.Mai 1891. Ihm folgten: Lenkeit bis 1.Dezember 1893, Otto Ludwig bis 1.Mai 1897, Bautzus bis 1.Oktober 1905, Klatt bis 1.Oktober 1927, seit dem 1.Oktober 1927 Lehrer Ennulat

Fotos der ehemaligen Schule

2019

2019 ©KestucioZ.Fotografija
2019 ©KestucioZ.Fotografija
2019 ©KestucioZ.Fotografija
2019 ©KestucioZ.Fotografija

Diese Bilder wurden freundlicherweise von Kęstutis Zdanevičius zur Verfügung gestellt.


Geschichte

1711

  • Laßen: Hanßke, Michel
  • Wybrantzen: Christoff Stubreith - 20. Juny 1709 (Anm.: Sterbedatum)
  • Enrollierte: Hanßke - ein Wirth, (Anm.: d.h. er stand damit hierfür nicht mehr zur Verfügung)[7]


Verschiedenes

Karten

Piaulen auf der Schroetterkarte Blatt 3, (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe ganz oben auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Piaulen im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 11, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Piaulen im Messtischblatt 0493 Prökuls (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Piaulen aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Prästationstabelle Prökuls Nr. 1 von 1743
  3. Taufbuch Prökuls
  4. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  5. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  6. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  7. Janczik, Bruno und Naunheim, Fritz: Dragoner, Wibranzen und Enrollierte aus der Zeit der großen Pest, Berichte und Tabellen der Ämter 1711, II. Die nördlichen Ämter in Altpreußische Geschlechterkunde, Neue Folge, 38. Jahrgang, Band 20, 1990, Hamburg, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen