Nordhorn (Bentheim)

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Nordhorn : historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise... Über die Kirchenbücher hinaus befinden sich die Quellen für weitergehende Forschungen auch in den Staats-, Adels-, Stadt- und Gemeindearchiven.

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Grafschaft Bentheim > Nordhorn

Lokalisierung der Stadt Nordhorn innerhalb des Kreises Grafschaft Bentheim

Name

  • [1] Norhthornon (um 900, 1092), Northorne (1184), Nordehorne (1341).

Landschaftslage

Nordhorn liegt an der Vechte auf den ebenen Talsandflächen der Nordhorn-Bentheimer Sandniederung in rund 23 m Höhe. Die Stadt mit Burg entstand zur Sicherung der Wasserstraße auf einer Insel zwischen den Flußarmen, sie zieht sich unter Meidung der feuchten 1-3 m in die Talsande eingetieften Niederung auf die trockeneren Terrassen hinauf.

Ortursprung

Erste Erwähnung um 900, Dorf (heute Altendorf), dann neu gegründet auf einer Insel im Vechtetal neben einer gräflichen Burg.

Stadtgründung

Stadtrechtsverleihung durch Graf Bernd I. von Bentheim 1379, Stadtrechte von Schüttorf, das selbst wieder münstersches Recht hatte; 1465 Stadtrechte erweitert.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Gräfliche Eigenhörige legten einen Querdamm durchs Vechtetal, gabelten den Wasserlauf, und auf den so geschaffenen Inseln entstand der Häuserblock im Schutze einer gräflichen Wasserburg, die etwa seit dem 14. Jhdt. bestand. Stadtkern 500 X 250 m. Zwischen 1370 und 1380 Nordhorn durch Wälle befestigt. Das alte Dorf Nordhorn (heute Altendorf) mit Kapelle, seit 1445 Kirche, lag und liegt oben auf dem rechten Vechteufer, während die Stadt in der Vechteniederung angelegt worden ist, noch 1952 von zwei Vechtearmen umflossen. Von großem Einfluß auf die Gestaltung des Stadtbildes waren die sogenannten Binnenvechten, die als Kanäle die Stadt durchzogen. Färber verunreinigten das Wasser, deshalb zugeworfen, als letzter der Burggraben 1899. - Strahlige und auch gitterförmige Straßenlage. Die Hauptstraße diente als Markt, um 1952 Randmarkt.

Gebäude

Stand 1952: Die wahrscheinlich vom hl. Liudger oder kurz nach seiner Zeit gegründete Kirche in Nordhorn war nicht auf dem Platze der heutigen Kirche errichtet worden. Reformierte Kirche vor der Stadt, 1445 geweiht, Turm 1489 begonnen, Turm öfter vom Blitz getroffen und abgebrannt, ein späterer in Kuppelform 1748 errichtet. — Die Burg auf einer kleinen von der Vechte umflossenen Insel im Westen des Stadtkernes um 1360 gebaut, Jagdschloß des Grafen von Bentheim, 1578 an das Kloster Frenswegen verkauft, das es für den kath. Gottesdienst herrichtete. Das Residenzhaus der Burg 1825 zur Kirche umgebaut. Patron hl. Augustinus. 1911 niedergelegt. 1913 Neubau, 1930 Marienkirche abgezweigt. Lutherische Kirche 1930 erbaut, zweite reformierte Kirche 1950. - Das alte Rathaus an der Hauptstraße 1752 erbaut, 1912 niedergelegt, 1914 an der Lingener Straße neu errichtet, 1929 dem Arbeitsamt vermietet, 1950 das große Rathaus an der Bahnhofsstraße begonnen. - Früher 2 Tore: Lingener und Bentheimer Tor, 1856 Lingener und 1858 Bentheimer Tor beseitigt. Stadt 1926 in die Frensdorfer Heidmark erweitert., 1949/50 ins Blankegebiet.

Katastrophen

  • Brände: 1637 (120 Häuser), 1664 (64 Häuser), 1871 und 1912.
  • Überschwemmungen: 1602, 1611 (neun Scheffel Kirchenland ging verloren), 1772, 1798, 1808, 1846.

Zerstörungen

im 2. Weltkrieg 15% der Wohnfläche zerstört.

Bevölkerung

Älteste Einwohnerzahlen

  • 1396: 119 Vollbürger.

Seuchen

  • Pest 1636 (1000).

Bevölkerungsverzeichnisse

Bürgerrechtsquelle-Bürgerbuch

  • Nordhorn, Kreis Grafschaft Bentheim (1379), Bürgerbuch (Van der genade godes ys dyt ein bock der stat van Northorne, dar ere vryghen borgher des Stades ynne gescreven zin) 1396-1556. 21 Perg. Bll. mit 481 Bürgeraufnahmen (Stadtarchiv Nordhorn).
    • Beschreibung: Bruno Krusch, Das älteste Stadtbuch von Nordhorn. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück, 34. Bd. (1909), S. 380-384.
  • Bürgerbuch der Stadt Nordhorn. 1572-1821. Papier, 417 Seiten mit 879 Eintragungen (Stadtarchiv Nordhorn).
  • Bürgerbuch der Stadt Nordhorn. 1821-1913. Papier, 126 Seiten mit 577 Eintragungen (Stadtarchiv Nordhorn).
  • Veröffentlichung: Ludwig Edel, Nordhorner Bürgeraufnahmen 1740-1821. In: Heimatblätter für die Grafschaft Bentheim, Nr. 11-13 (1928/29). Heinrich Specht, Bürgerbücher der Stadt Nordhorn 1396-1913 („Das Bentheimer Land" Bd. XVII) Nordhorn 1939 (Bentheimer Heimatverlag).
    • Literatur: V. Schneider, Der Erwerb des Bürgerrechts und seine Bedeutung in den Städten der Grafschaft Bentheim. Diss. Leipzig 1914.

Kirchenbücher

  • Kirchenbücher rk. Nordhorn St. Augustinus, Taufregister ab 1664, Heiratsregister ab 1665, Sterberegister ab 1814
  • Kirchenbücher alt-ref. (die ehem. Kirchengemeinde Brandlecht wurde eingemeindet) Taufen ab 1911 (Kgm. Brandlecht 1855-1969), Ledematen ab 1911 (Brandlecht ab 1921), Trauungen ab 1960 (Brandlecht ab 1940), Kirchenratsprotokolle ab 1911 (Brandlecht ab 1919)
  • Kirchenbücher ev.-luth., vor 1914 sind die Eintragungen in den KB der ev.-luth. Gemeinde Lingen vorgenommen worden.
    Quelle der Familienforschung: Rundfunkgenehmigung aus dem Jahre 1954 für Heinz Terschluse in Nordhorn
    • Kreuzkirche (älteste Gemeinde): Taufen, Konfirmierte, Trauungen, Begräbnisse ab 1914
    • Martin-Luther-Kirche: Taufen, Konfirmierte, Trauungen, Begräbnisse ab 1956
    • Christus-Kirche: Taufen, Konfirmierte, Trauungen, Begräbnisse ab 1964
  • Kirchenbücher ev.-ref. Taufen, Begräbnisse ab 1658, Konfirmierte ab 1747, Trauungen ab 1679.

Quellenbearbeitungen

Rundfunkgenehmigung

Die lokale Deutsche Bundespost als Nachfolgerin der Reichspost fürte die Kartei über die Rundfunkgenehmigung weiter. Diese Kartei wurde nach den Bestimmungen über den Rundfunk vom 27.11.1931 geführt.

Jüngere Einwohnerzahlen

Von 1700-1850 bewarben sich insgesamt 705 Personen um das Bürgerrecht. Von 587 entstammen 188 aus Nordhorn, 167 aus der weiteren Grafschaft und der Rest aus Münster, Holland und Friesland.

  • 1815: 980 Einwohner (E.), 1833: 1.244 E., 1842: 1.411 E., 1848: 1.356 E. (Niedergang der Vechtaschiftahrt), 1852: 1.433 E., 1861: 1.565 E., 1875: 1.710 E., 1880: 1.613 E., 1895: 2.041 E., 1900: 2.474 E., 1910: 3.021 E., 1919: 6.355 E. (Frensdorf eingemeindet), 1929: 17.941 E. (Eingemeindungen), 1934: 20.884 E., 1937: 22.932 E., 1939: 23.457 E., 1946: 28.399 E., 1950: 33.584 Einwohner.[2]

Jüngere Einwohnerzahlen

Von 1700-1850 bewarben sich insgesamt 705 Personen um das Bürgerrecht. Von 587 entstammen 188 aus Nordhorn, 167 aus der weiteren Grafschaft und der Rest aus Münster, Holland und Friesland.

  • 1815: 980 Einwohner (E.), 1833: 1.244 E., 1842: 1.411 E., 1848: 1.356 E. (Niedergang der Vechtaschiftahrt), 1852: 1.433 E., 1861: 1.565 E., 1875: 1.710 E., 1880: 1.613 E., 1895: 2.041 E., 1900: 2.474 E., 1910: 3.021 E., 1919: 6.355 E. (Frensdorf eingemeindet), 1929: 17.941 E. (Eingemeindungen), 1934: 20.884 E., 1937: 22.932 E., 1939: 23.457 E., 1946: 28.399 E., 1950: 33.584 Einwohner.[3]

Sprache

Bis etwa 1550 Amtssprache mittelniederdeutsch, dann hochdeutsch; im 17. Jhdt. unter Einfluß der Kirche und Schule Übergang zum Niederländischen, welches bis um 1800 herrschte, dann hochdeutsch, während das Niederländische noch bis zur Jahrhundertwende hin im Gottesdienst hier und da festgehalten wurde. Die Mundart gehört zum westlichsten Teil des Niedersächsischen, der starke niederländische Einflüsse erfahren hat, aber auch noch westfälische Eigenheiten aufweist. "Nordhorn, dessen sehr rasch aufblühende junge Textilindustrie 1939 etwa 10.000 Arbeiter beschäftigte, hat die Mundart der Niedergrafschaft Bentheim kaum gestört" ; man verkehrte mit den zahlreichen holländischen Arbeitern in der Mundart. [4]

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Bis Mitte des 19. Jhdts. waren Handel, Handwerk und Landwirtschaft die wesentlichen Wirtschaftsgrundlagen. Fuhrwesen und Schiffahrt waren wichtige Erwerbszweige. Die Weberei, Gilde seit 1684, gehörte zu den frühesten Gewerben. Neben der Leinenweberei, Leinen- und Garnbleicherei an der Vechte, ab 1740 auch noch Leinenfärberei. Bedeutender Garnhandel (1808 in Nordhorn 17 Garnhändler). Durch Aufkommen der Baumwolle Rückgang des Leinengewerbes. Erst 1836 Übergang zur Baumwollweberei. Seitdem beherrschender Wirtschaftszweig. Deutsche Chininfabrik bis 1860.

Neuere Fabriken

Stand 1952: Neue Fabrikanlagen sind Niehues und Dütting, südlich des Nordhorn-Almelokanals.

Poststraßen waren früher die überörtlichen Verkehrswege
Entfernungsangaben in Postmeilen.
1 Postmeile entsprach 1 Fahrtstunde auf ebener Strecke
Post-Charte von 1821, Helmingsche Hofbuchhdlg. Hannover

Verkehrseineichtungen

Stand 1952: Die günstige Verkehrslage entscheidend für die Stadtwerdung. Seit alters führte eine Ost-West-Heerstraße von der Unterweser bzw. aus dem niedersächsisch-westfälischen Grenzgebiet nach Amsterdam. Sie kreuzte bei Nordhorn die Vechte, die außerdem noch als Wasserstraße diente. Bis zum Bau der Steinstraßen war Nordhorn Sitz des Speditionshandels, von Nordhorn ab ist die Vechte schiffbar. Pramen und Schuten bringen die Waren nach Zwolle-Amsterdam, Wagen holen sie von Maxhafen im Münsterland ab. Im Straßennetz von 1952 ist die älteste Ost-West-Heerstraße in der Bundesstraße Bremen-Lingen—Nordhorn—Hengelo (Holland) wieder aufgelebt. Die Nord-Süd-Verbindung wird durch eine Landstraße hergestellt. Sehr wichtig war anfänglich für die Wirtschaftsentwicklung der Ausbau der Wasserstraßen. 1879—1903 wurde in mehreren Bauabschnitten der Ems-Vechte-Kanal mit dem Nordhorn-Almelo-Kanal fertiggestellt, der für die Stadt den Anschluß sowohl an die Emsschifffahrt (Dortmund-Ems-Kanal) als auch an das holländische Kanalsystem (Almelo-Zwolle-Kanal) brachte. Gleichzeitig der Nord-Süd-Kanal angelegt, der durch die Abzweigung Georgsdorf-Coevorden und die Einmündung in den Haren-Rütenbrock-Kanal noch weitere Anschlüsse ans holländische Kanalnetz hat. Zurückgehende Verkehrsbedeutung dieser Kanäle durch die Landesgrenze gegen Holland. Stadt, und Werksumschlagpiätze dienen um 1952 meist dem Massengutverkehr (Kohle). Weiterer Fortschritt durch die Bahnverbindung. 1892-96 von der kreiseigenen Längsbahn das Teilstück Bentheim-Nordhorn und bis 1910 die Strecke nach Coevorden gebaut. Damit hatte Nordhorn Anschluß an das deutsche (Bentheim) und an das holländische Bahnnetz. [5]

Verwaltung

Rat

Ursprüngl. ein Schöffenkollegium, das die Aufgaben des Stadtrats mit übernahm. Später setzte sich der Rat zusammen aus 4 Bürgermeistern, 2 Lohnherren, 4 Gemeins- oder Gemeinheitsleuten, aus den abgegangenen Altbürgermeistern oder „olden Scheepen" und 12 Rottmeistern; 1465 wurden die Stadtrechte wesentlich erweitert, 1806 durch die Franzosen aufgehoben, nun Maire und Munizipalräte, unter Hannover ab 1813 Bürgermeister und Gemeinderäte. 1832 neue Verfassung: 1 Bürgermeister, 2 Senatoren als Magistrat, 6 Bürgerdeputierte. Stadtverfassung 1852 und 1861 abermals umgestaltet.

Gericht

Altes Gogericht. Im Mittelalter Bischof von Münster, 1319 von Bf. Ludwig auf den Grafen Johannes von Bentheim übertragen. Es bildete sich nun ein Stadtgericht aus, dessen Bestehen das Privileg von 1465 anerkennt. Landesherr ernannte den Richter, 1365 Egbert von Bentheim, 1417 Engelbert de Joeker usw. Richter leitete Prozeß; Urteilsfindung lag bei den Schöffen. Bis zur Franzosenzeit wohnten stets 2 Bürgermeister als Schöffen den Sitzungen bei. Nach den Freiheitskriegen wurde das Gericht nach Neuenhaus verlegt.

Lagerbuch der Grafschaft Bentheim 1769

Lagerbuch der Grafschaft Bentheim 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen im Gericht Nordhorn

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Einfache Schatzung

Grafschaft Bentheim 1769

Städte
Kirchspiele
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster
u. Adelige
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
3/4 Erben
2)
½ Erben
2)
1/4 Erben
2)
Kötter
3)
reduc. in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Gericht
Nordhorn
Bauerschaft
Altendorf
. . 2 . 1 4 23 6 . . 13 28 2 5/12
Gericht
Nordhorn
Bauerschaft
Backelde
. . 6 . 14 12 5 17 . . 38 28 7 1/6
Gericht
Nordhorn
Bauerschaft
Bimoldt
. . 8 . 6 8 6 14 . . 39 14 5/12
Gericht
Nordhorn
Bauerschaft
Bockolt
. . 9 1 . 4 3 11 . . 23 11 1/6
Gericht
Nordhorn
Bauerschaft
Brandlecht
. . 7 2 6 1 12 13 . . 28 17 4 5/12
Gericht
Nordhorn
Bauerschaft
Frensdorf
. . 6 . 9 6 5 13 . . 30 34 2 11/12
Gericht
Nordhorn
Bauerschaft
Haar
. . . . 6 . 6 4 . . 8 26 2 5/6
Gericht
Nordhorn
Bauerschaft
Heesepe
. . 10 2 . 2 4 13 . . 26 30 1
Gericht
Nordhorn
Bauerschaft
Hohenkörben
. . . . 5 5 2 4 . . 15 1 6 2/3
Gericht
Nordhorn
Stadt
Nordhorn
. . . . 178 . . 89 . . 4 25 5 7/12
Gericht
Nordhorn
Frl. Stift
Wietmerschen
1 . . . . . . 1 . . . . .
Summa Gericht
Nordhorn
1 . 48 5 225 42 66 185 . . 228 38 6 7/12

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Landesherren

Verwaltungseinbindung

Kriegswesen

Wehrhoheit

Wehrhoheit im Besitz des Landesherren. Stadt in 12 Rotten eingeteilt, an der Spitze der Rotten standen Rottmeistern mit Befehlsgewalt, auch bei Überschwemmungen, Bränden usw.

Schützengilden

Schützengilde seit 1600 nachweisbar, verbunden auch heute noch mit dem Schöäpisgelag.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen-Nordhorn.jpg Beschreibung:

Wappen: Seit 1940 Schild mit 13 Kugeln und Horn belegt (Bentheimer Schild: 18 Kugeln, 17 ganze und 2 halbe!).
Siegel: Siegel (1487): Im Felde, das mit „Bentheimer Pfennigen" (17 ganze und 2 halbe Münzen) belegt ist, ein Horn. Neues Siegel (1715): Ein Schild, auf dem ein Horn inmitten von Bentheimer Pfennigen abgebildet ist, wird von 2 rückwärtsschauenden Löwen gehalten und ist von einer 5blättrigen Grafenkrone überdeckt.
Stadtfarben: Gold und Rot.

[6]

Finanzwesen

Steuern

1379 von Abgaben an den Landesherrn frei. Steuern waren der Wegzoll, Waagegeld, das Pfund- und Stapelgeld, Wein- und Bierakzise.

Stadtgebiet

1921 Frensdorf eingemeindet. 1929 Frenswegen, Altendorf, Alt-Bakalde, Süd-Bookholt u. der nördl. Zipfel von Hesege und Brandlecht.

Politische Einteilung

Eingemeindungen

  • Bimolten, Brandtecht, Hesepe, Hestrup, Hohenkörben-Nordhorn, Klausheide

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Bistum Münster, Bistum Deventer 1559-1655, dann wieder Münster, seit 1824 Bistum Osnabrück, Dekanat Bentheim.

Reformation

Lutherische Lehre 1544 eingeführt. 1574 reformierte Lehre Landesreligion. Ende 17. Jhdt. Gegenreform, unter Graf Ernst Wilhelm, etwa 3/4 Reformierte, 1/4 Katholoken.

Bekenntnisse

1816: 1.097 Einwohner (E.), davon 886 Prot., 173 Kath. 1948: 30.855 E., 9.448 Ref., 6.418 Luth.; Ev. 2.065, Freikirchen 1.128, Gottgläubige 100, Glaubenslos 509, Röm.-Kath. 11.185.

Wohlfahrtspflege

Stand 1952: 1895 ref. Krankenhaus erbaut. 1926-29 Kreiskrankenhaus, 1951 erweitert. 1927 Marienkrankenhaus, 1949/50 erweitert. 1947 Kreisfrauenklinik eingerichtet. 1906 und 1907 Wasserwerk erbaut, 1944-48 Wasserwerk Deegfeld. 1927, 1928 und 1932 Kanalisation des Kerngebiets der Stadt, 1950/51 wesentliche Erweiterung des Kanalnetzes.

Bildungswesen

Schulen

Stand 1952: Stadtschule seit den frühesten Zeiten (1465 schon erwähnt) bis 1834 Gemeinschaftsschule, dann kath. und ref. Schule. 1864 Lindenschule beim Arbeitsamt erbaut, 1892 und 1902 Gildekampschule, 1908 und 1912 ref. Schule Altendorf, 1856 alte Frensdorfer Schule, 1908 Ootmarsumerwegschule, 1911 Wasserturmschule, 1906 und 1912 Burgschule (kath.), 1929 Marienschule (kath.), 1930 Brückenstraßenschule (Schule Frensdorf ev.), 1943 Ernst-Moritz-Arndtschule (ev.). Mittelschule aus der alten Rektoratsschule hervorgegangen, 1907 Neubau. Höhere Schule seit 1925 (Aufbauschule seit 1929 Gebäude fertig). Neue Schulen in Bookholt, im Blankegebiet, im Westen (Marienschulen 1952 im Bau oder in der Planung).

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Adressbücher

Historische Quellen

Bildquellen

Zeitung

  • Nordhorner Tagebl. nur Kopfbl. von der Schüttorfer Ztg. 1925-38,
  • Nordhorner Nachr., Ztg. und Anzeigebl. in Neuenhaus und Grafschafter Wochenrundschau 1921-36.

Bibliografie

  • H. Specht, Nordhorn, Geschichte einer Grenzstadt (1941).

Bibliografie-Suche

Historische Bibliografie

  • Voort,Heinrich: Zur Wirtschaftsgeschichte des Klosters Frenswegen, in: Stiftung Kloster Frenswegen (Hrsg.), Kloster-Leben. Vom Augustinerchorherrenstift zur ökumenischen Begegnungsstätte (Das Bentheimer Land 131. Nordhorn 1994) 65-146.

Archive und Bibliotheken

Stadtarchiv Nordhorn

  • Leitung: 1996 Karl Griese, Ansprechpartnerin: Frau Breitlauch
    • Bahnhofstraße 24, 48529 Nordhorn, Tel.: 05921 / 878-396
      • Arbeitsplätze: auf Anfrage; Öffnungszeiten: nach Vereinbarung
        • Gesamtbestand: Laufzeit: 1379-1995; Umfang: 107 m, davon
        • vor 1945: Urkunden: 63 Stk. (1379-1833)
        • Amtsbücher: 7 m (1820-1945)
        • Akten: 100 m (1519-1945)
        • Sammlungen: Karten-Pläne-Risse: 32 Stk. (1927-1975)
        • Bilder-Fotos-Filme: 1.800 Stk. (1934-1991)
        • Zeitungen: 1 m (1940)
        • Bibliothek: vorhanden.
          • Bestandsübersicht: Manuskript
          • Veröffentlichungen: Hillebrand (1981), S.131f; VdA (1995), S. 207

Archive und Bibliotheken

Archive


Museen

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Nordhorn

Fußnoten

  1. Quelle: Keyser, Erich (Hrsg.): Niedersächsisches Städtebuch (1952)
  2. Literatur: H. Specht, Bürgerbücher der Stadt N. v. 1396-1913 (1939).
  3. Literatur: H. Specht, Bürgerbücher der Stadt N. v. 1396-1913 (1939).
  4. Literatur: A. Rakers, Auf dem westfäl. Mundartwege nach Holland durch die Grafschaft Bentheim (In: Westfäl. Forsch. 2, 1939, 188 ff. hier Karten). Ders., Die Mundarten der alten Grafschaft Bentheim (1944 ohne Karten).
  5. Literatur: H. Specht, Brücken und Tore der Stadt X. (1938).
  6. Literatur: N. Specht, Nordhorner Stadtsiegel und Stadtwappen: Bentheimer Heimatbote (1936), Nr. 2.

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Heimatforschung in der Grafschaft Bentheim

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).



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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.

Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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Wappen Landkreis Emsland, Niedersachsen Samtgemeinden und Gemeinden im Landkreis Grafschaft Bentheim (in Niedersachsen)

Städte: Bad Bentheim | Nordhorn (Bentheim) | Samtgemeinde Emlichheim: Emlichheim | Hoogstede | Laar | Ringe | Samtgemeinde Neuenhaus: Esche | Georgsdorf | Lage | Neuenhaus | Osterwald | Samtgemeinde Schüttorf: Engden | Isterberg | Ohne | Quendorf | Samern | Schüttorf | Samtgemeinde Uelsen: Getelo | Gölenkamp | Halle | Itterbeck | Uelsen | Wielen | Wilsum | Gemeinde: Wietmarschen
ehemalige Gemeinden: Suddendorf